Das Parlament der IG Metall Berlin hat getagt:

Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert

14.09.2017 | Die anstehende Bundestagswahl und die anschließende Tarifrunde waren die bestimmenden Themen auf der Delegiertenkonferenz der IG Metall Berlin. Schließlich geht es für beschäftigt Arbeitende um sehr viel: um gute Renten, garantierte Rückkehr in Vollzeit und faire Arbeitszeiten – und darum, Rassisten nicht in den Deutschen Bundestag zu lassen.

Gut 100 IG Metall-Mitglieder haben sich am vergangenen Dienstag im Parlament der IG Metall Berlin zur turnusmäßigen Delegiertenversammlung getroffen, um über die bevorstehenden Bundestagswahlen, die Tarifrunde und betriebliche Themen zu diskutieren. Aus IG Metall-Sicht entscheiden sich mit der Bundestagswahl die politischen Weichen für viele Themen, die den Mitgliedern wichtig sind: Wie geht es weiter mit sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit? Wer unterstützt die Belegschaften dabei, in der kommenden Tarifrunde gute Arbeitszeiten und das garantierte Recht auf Rückkehr in Vollzeit durchzusetzen? Und welche Parteien wollen eine bessere Rentenpolitik für Arbeitnehmer – welche Parteien hingegen denken über die Rente mit 70 nach?

Es gibt viele Parteien, die sich mit ihren Konzepten zur Wahl stellen. Aber nicht alle sind mit den Grundsätzen der IG Metall vereinbar. „Eine Partei hat sich für uns diskreditiert“, sagte Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Und das ist die AfD. Mit ihren rassistischen Ausfällen in den vergangenen Wochen haben sich die beiden Spitzenkandidaten der AfD gegen die Unantastbarkeit der Würde des Menschen ausgesprochen. Das widerspricht den Grundsätzen der IG Metall. Daher ist die AfD für uns nicht wählbar.“

Die IG Metall Berlin kann sich über viele gute und gelungene Aktionen in den vergangenen Monaten freuen: Sie ist erfolgreich bei den Auseinandersetzungen bei KB Powertech und Hasse & Wrede, zwei von mehreren Berliner Betrieben der Münchner Steinzeitkapitalisten von Knorr-Bremse, und hat mehr IG Metall-Mitglieder in den Berliner Unternehmen gewinnen können. Beispielsweise auch beim Startercamp 2017. „Wir wollen noch stärker bei den jungen Mitgliedern werden und werden daher in den kommenden Wochen Azubis und Studierende in den Betrieben begrüßen, um sie für die IG Metall zu gewinnen“, sagte Constantin Borchelt, zuständig für Jugend- und Hochschularbeit in der IG Metall Berlin.

Das wird dabei helfen, in den Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern in den kommenden Monaten stark zu sein. Denn nach der Bundestagswahl steht für die IG Metall vor allem ein Thema im Vordergrund: die kommende Tarifrunde. „Das wird eine anspruchsvolle Tarifrunde werden“, kündigte Klaus Abel an. „Denn wir werden mit einer deutlichen Entgeltforderung und dem individuellen Anspruch auf Verkürzung der Arbeitszeit in die Verhandlungen gehen.“

Die Delegierten sprachen sich für eine Unterstützung der Kollegen in den <link http: www.igmetall-berlin.de external-link-new-window external link in new>Berliner Knorr-Bremse-Betrieben und für Solidarität mit den französischen Gewerkschaften aus (siehe untenstehender beschlossener Antrag).

Von: ka

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