1. MAI IN BERLIN

14.000 demonstrieren für gute Arbeit

01.05.2017 | Unter dem Motto „Wir sind viele, wir sind eins!“ sind am 1. Mai 14.000 Menschen in Berlin auf die Straße gegangen. Die Rednerinnen und Redner forderten gute Arbeit, Tarifbindung, Mitbestimmung, Menschenwürde und Toleranz. Am Ende feierten alle ein großes Fest im IG Metall-Dorf auf der Straße des 17. Juni.

Der Erste Bevollmächtigte Klaus Abel fordert Tarif, Mitbestimmung und gute Arbeit.

Es war ein kalter Tag. Spaß hatten die Beschäftigten dennoch.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller versprach den Knorr-Bremse-Beschäftigten Beistand.

Die Zweite Bevollmächtigte Regina Katerndahl mit Beschäftigten aus verschiedenen Betrieben.

Beschäftigte von Hasse & Wrede sowie KB PowerTech demonstrieren für gute Arbeit.

„Wir Metallerinnen und Metaller beteiligen uns mit unseren Forderungen für gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmung an der Demonstration“ sagte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Ebenfalls auf der Kundgebung sprach auch die DGB-Bezirksvorsitzende Doro Zinke. Sie stellte fest: „Bei aller Verschiedenheit, die wir mitbringen, sind wir einig im Einsatz für ein gutes Leben, für Menschenwürde, Humanität und Toleranz.“

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller forderte in seinem Grußwort eine „humane Digitalisierung“ der Arbeitswelt: „So sehr wir uns freuen über Start-ups in unserer Stadt, wichtig ist: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Mitbestimmung. Und Berlin ist Industriestadt. Wir brauchen gut bezahlte, tarifgebundene Industriearbeitsplätze. Wir unterstützen die Beschäftigten von Knorr-Bremse nach Erhalt der Arbeitsplätze und der Tarifbindung.“

Die stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende Elke Hannack forderte als Hauptrednerin die Abschaffung befristeter Arbeitsverhältnisse und ein Recht auf befristete Teilzeit. „Denkt an die vielen Frauen, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten. Sorgt endlich für echte Gleichstellung am Arbeitsmarkt mit einem modernen Teilzeit- und Befristungsgesetz“, sagte Hannack. „Fast jede zweite Frau ist teilzeitbeschäftigt. Viele wollen wieder mehr arbeiten oder zurück auf ihren Vollzeitarbeitsplatz.“ Überfällig sei eine Reform der Minijobs. „Solche Arbeitsverhältnisse sind schlecht sozial abgesichert, sie produzieren Armut im Alter. Deshalb brauchen wir hier die Sozialversicherungspflicht ab dem ersten verdienten Euro."

Die aus der Türkei geflohene ehemalige Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft Eğitim Sen, Sakine Esen Yilmaz, berichtete eindringlich über die Verhältnisse ihrer Heimat: „In der Türkei dürfen sich barbarische islamistische Organisationen wie die IS frei bewegen, aber der Taksim-Platz in Istanbul ist den Werktätigen für Demonstrationen versperrt. Trotzdem ist die Arbeiterschaft der Türkei mit dem Slogan ‚überall ist Taksim, überall ist Widerstand‘ auf den Straßen.“ Sie warb um Unterstützung für inhaftierte Journalistinnen und Journalisten, hunderttausende aus dem Staatsdienst entlassene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, inhaftierte Journalistinnen und Journalisten und die Bürgermeister und Abgeordneten der mehrheitlich kurdischen Oppositionspartei HDP.

Unsere IG Metall Stände auf dem Maifest fanden große Beachtung und waren viel besucht. „Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen des 1. Mai beigetragen haben“, sagte Klaus Abel zum Abschluss der Veranstaltung.

Von: igm

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