Stellenabbau verhindern!

Bei Redknee Deutschland wird unter Hochdruck verhandelt

29.08.2014 | Berlin - Nachdem Anfang Juli für alle Beschäftigten bei Redknee überraschend ein Stellenabbau von circa 100 Mitarbeitern verkündet wurde, verhandelt nun die von der IG Metall Berlin unterstützte Verhandlungskommission mit dem deutschen Management. Nach Ansicht des Betriebsrates sind betriebsbedingte Kündigungen nicht nötig.

Das vom kanadischen Investor geforderte Einsparvolumen könne auch durch die intelligente Anwendung von Tarifverträgen erreicht werden. Ein Personal-Abbau in der ursprünglich geforderten Größenordnung gefährde mittel- und langfristig die Existenz des Unternehmens, da Know-how-Verlust und Qualitätseinbußen nicht mehr ausgeglichen werden könnten. „Es ist sehr schwer zu verstehen, dass den kanadischen Investoren die bisherigen Renditen von 8-9 Prozent zu gering erscheinen und mehr verlangt wird“, so Andreas Buchwald, Gewerkschaftssektretär der IG Metall Berlin.

Noch ist unklar, ob sich eine Lösung im geforderten, extrem eng gesteckten Zeitrahmen bis Mitte September realisieren lässt. „Sollte die Arbeitgeberseite nicht zu Kompromissen bereit sein, werden wir zusammen mit der Belegschaft und unseren Mitgliedern über geeignete Maßnahmen beraten und diese durchführen“, so Andreas Buchwald.  

Redknee, ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in in Toronto, ist ein weltweiter Anbieter von Software für die ITK-Industrie. Am Berliner Standort arbeiten rund 350 Beschäftigte. Die Lösungen von Redknee konzentrieren sich auf die technische Gestaltung von Bezahl- und Abrechnungssystemen in der Telekommunikation. Zu den Kunden gehören Telekommunikations-Anbieteren auf der ganzen Welt. So werden die Software-Produkte des Unternehmens in über 90 Länder eingesetzt und wickeln mehr als 200 Milliarden Netzwerk-Transaktionen pro Monat ab.

Das Unternehmen hatte 2012 einen großen Unternehmensbereich von Nokia Siemens Networks erworben. Kernkompetenzen in Deutschland/Berlin sind die Softwareentwicklung und Softwaretest sowie architekturelles Design von Echtzeit-Zahlsystemen (Real-Time Charging). Bekannte Vertreter sind die Prepay-Dienste. Dazu gehört auch  Vertrieb und Maintenance für europäische Kunden.

Von: ab

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