Beschäftigtenbefragung 2017

"Die Befragung ist für uns ein wichtiger Baustein"

10.03.2017 | Ein Betrieb, zwei Tarife. Das versteht kaum einer der Beschäftigten bei Siemens Mobility. Andere haben Sorge, dass bei einer Angleichung Wettbewerbsvorteile für die „neuen Bundesländer“ verlorengehen. Das waren nur zwei Ergebnisse einer Diskussion über die Arbeitszeitkampagne.

Große Runde - und gute Diskussion bei Siemens Mobility mit Jürgen Kerner über die Gleichzeitigkeit zweier Arbeitszeiten bei Siemens Mobility

Am 9. März diskutierten die Mitglieder des Betriebsrates bei Siemens Mobility mit Jürgen Kerner, Aufsichtsratsmitglied und Hauptkassierer der IG Metall, und Regina Katerndahl, der Zweiten Bevollmächtigten der IG Metall Berlin, über die Arbeitszeitkampagne und über die Befragung.

Siemens Mobility ist einer der Betriebe in Berlin, deren Beschäftigte unter zwei Tarifverträge fallen - einerseits Spandau mit einer regulären Arbeitszeit von 35 Stunden die Woche und andererseits 38 Stunden in Treptow. Die Beschäftigten diskutieren diese ungerechte Situation immer wieder. Viele fordern einen einheitlichen Tarifvertrag; vor allem jungen Menschen können nicht mehr nachvollziehen, aus welchen Gründen dieser alte Zopf der Geschichtsschreibung immer noch besteht. Dabei sind die Beschäftigten durchaus offen für verschiedene Lösungen - wenn im Ergebnis einheitliche Arbeitsbedingungen stehen.

Andere Beschäftigte haben Sorgen, dass mit Forderungen zur Arbeitszeit die "Wettbewerbsvorteile der neuen Bundesländer" verloren gehen und weitere Abwanderungen der Produktion erfolgen könnte. "Diese Argumente bringen die Arbeitgeber überall. Doch unsere Analyse zeigt: Wir haben die besten Arbeitsbedingungen dort, wo sich die Beschäftigten organisiert haben", sagte Jürgen Kerner.

Der Betriebsrat wird in diesem Jahr das Thema Arbeitszeit weiter mit den Kolleginnen und Kollegen bearbeiten - Ziel ist, auch auf der betrieblichen Ebene bestehende Vereinbarungen zur Arbeitszeit zu verbessern. "Die Arbeitszeitbefragung der IG Metall ist für uns dabei ein wichtiger Baustein" fasst Udo Rauchert, Betriebsratsvorsitzender die Diskussion zusammen. Und Bettina Haller ergänzt: "Jürgen Kerners Angebot, uns auch seitens des Vorstand weiter zu unterstützen, ist ein wichtiges Signal - zumal Herr Moschko, als Personalleiter Deutschlands in unserem Bezirk auf der Arbeitgeberseite Verhandlungsführer in der nächsten Tarifrunde ist."

Von: rk

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