Ausstellung, 13. Juli – 8. September, IG Metall-Haus

Die Welt aus weiblicher Perspektive

11.07.2017 | Der Begriff Migration beschreibt einen Vorgang, nicht aber die damit verbundenen persönlichen Geschichten und Erlebnisse. Die Ausstellung Die Welt aus weiblicher Perspektive gewährt solche Einblicke. Fotos, Flyer und Fahnen dokumentieren ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und ermöglichen den Besuchern, innezuhalten und zuzuhören. Initiiert hat diese Wanderausstellung der Bundesverband der Migrantinnen. In Berlin gastiert diese vom 13. Juli bis 8. September 2017 im IG Metall-Haus.

Der Bundesverband der Migrantinnen wurde 2005 gegründet und ist heute in 22 Städten mit seinen Mitgliedsvereinen bzw. Ortsgruppen vertreten. Dem Verband gehören insgesamt 500 zahlende Mitglieder an. An seinen Aktivitäten nehmen weitere 4.000 Frauen teil, die sich mit den wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Problemen hierzulande aber auch in ihrem Herkunftsland befassen.

Die Frauen, die aus verschiedenen Regionen der Türkei stammen, arbeiten mit deutschen Frauenorganisationen sowie mit Migrantinnen aus anderen Herkunftsländern zusammen, um ihre Forderungen hinsichtlich des gesellschaftlichen Lebens, der Arbeitsbedingungen und des Zuwanderungsgesetzes durchzusetzen.

Dazu hat der Bundesverband das partizipative Ausstellungsprojekt „Die Welt aus weiblicher Perspektive!“ initiiert, das vom 13. Juli bis zum 8. September 2017 im IG Metallhaus in der Alten Jakobstraße gastiert. Die Ausstellung ist in Kooperation mit der IG Metall Berlin-Brandenburg, dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen (DaMigra) und dem MUT-Projekt entstanden und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert.

Der Bundesverband der Migrantinnen zeigt anhand einer reichhaltigen Auswahl aus zahlreichen Fotografien, Flyern, Fahnen, Transparenten aus seinem Kampagnenarchiv, wie er die Welt sieht. Die Besucher*innen können sich mithilfe von Fotoalben über die Kampagnen, Diskussionsinhalte und Forderungen der Migrantinnen informieren. Ob Gründungserklärung oder verschiedene Kampagnenaufrufe – in den Ausstellungsräumen finden Sie Leseproben, anhand derer Sie sich über den Kampf der Migrantinnen ein detailliertes Bild machen können. Auch eine Auswahl aus den über 30 Ausgaben der Verbandszeitschrift „Kadin/Frau“ bieten den interessierten Besucher*innen einen Einblick in die Geschichte der Verbandsarbeit.

Zu den vielfältigen Aktivitäten des Bundesverbands der Migrantinnen wie Kongresse, Workshops, Informationsfahrten, Filmabende, Frauencafés, Feiern zum Internationalen Frauentag am 8. März oder gemeinsame Kampagnen mit Gewerkschaften gehören auch Kreativkurse im Bereich von Handwerksarbeiten. Diese haben Themen wie zum Beispiel Recycling, um das Umweltbewusstsein zu fördern. Dabei werden aus alten Haushaltsgegenständen oder Textilien neue Gebrauchsgegenstände mit einer neuen Funktion hergestellt, die teilweise verkauft werden, um die Haushaltskasse aufzubessern. Schmuck oder Handtaschen aus diesen Workshops gehören deshalb zu den Ausstellungsexponaten, die einiges über den ökonomischen und politischen Kampf der Migrantinnen preisgeben.

Die Ausstellung „Das ABC des Bundesverbands der Migrantinnen: ein weibliches Wörterbuch“ als eine weitere Installation im Ausstellungsraum rundet das Ganze ab. Die Ausstellung, die eigens für die Feier zum 10-jährigen Jubiläum des Bundesverbands fertiggestellt wurde und später in vielen deutschen Städten und Istanbul zu sehen war, ist eine Reise in die Gedankenwelt von Migrantinnen. Dabei beantworteten rund 200 Frauen aus elf deutschen Städten die Frage, was die ausgesuchten Begriffe für sie bedeuten, welche Emotionen sie bei ihnen auslösen, oder mit welcher Farbe sie die einzelnen Begriffe assoziieren. Die Ausstellung liefert ihre Antworten – in alphabetischer Reihenfolge.

Von: rk

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