General Electric in Berlin

Eine Perle Berliner Industriekultur

20.09.2017 | Mehr als tausend hoch qualifizierte Beschäftigte, Exzellenz in Energieerzeugung, Effizienz und Energienetzen und eine lange Berliner Unternehmensgeschichte: Die drei GE-Betriebe Power AG, Energy Power Conversion und Grid stehen für Berliner Weltspitze in der Metall- und Elektroindustrie.

Exzellenz in Energie: die Kolleginen und Kollegen von GE in Berlin Bilder: Christian von Polentz/ privat

Sie können Schiffsantriebe, Windparks und Eisenbahnumspannwerke. Bauen die Antriebe in Walzwerken, Turbogeneratoren und Windkraftanlagen, reparieren auf bis zu sechzehn Meter langen Drehbänken und neunzehn Meter langen Wuchtanlagen. Den erzeugten Strom verteilen sie mit Hochspannungsanlagen – egal ob regenerativ oder fossil erzeugt, ob Off- oder Onshore. General Electric, kurz: GE, ist mit seinen drei Berliner Geschäftseinheiten Exzellenz in Sachen Energie.  

„Was wir hier in der Hertzstraße an Know-how versammelt haben, ist in Europa einzigartig“, sagt beispielsweise Toralf Brandt, der Betriebsratsvorsitzende der GE Power AG. „Wir sind in unserem Bereich das vollständigste Werk im GE-Konzern. Wir können russische, Schweizer, deutsche und französische Turbinen, wir haben den vollständigsten Maschinenpark und alle Technologien dafür am Standort Berlin.“

Das ist kein Wunder. Schließlich wurden hier in Berlin Wilhelmsruh schon 1908 Dampfturbinen gebaut und weltweit vertreiben. Der Gründer Sigmund Bergmann hat schon mit dem GE-Gründer Thomas Alva Edison zusammengearbeitet. Aus der Bergmann AG wurde im Laufe der Jahre VEB Bergmann-Borsig, daraus ABB, dann Alstom und vor gut 2 Jahren General Electric. Etwa 300 Beschäftigte arbeiten heute in Pankow, reparieren Turbinen und sind mit ihrem Know-how der Kern des Unternehmens.

Bei GE Energy Power Conversion in Marienfelde sind es mehr als doppelt so viele: Gut 700 Beschäftigte, darunter 70 Prozent Ingenieure und Techniker, arbeiten hier. Sie planen und bauen Großanwendungen für Energiekraftwerke verschiedenster Art: ob Solar oder Wind, Gezeiten- oder Wasserkraftwerk. Power Conversion leistet mit seinen maßgeschneiderten Lösungen in der Antriebs- und Automatisierungstechnik einen wichtigen Beitrag zur globalen Energieversorgung. Rund um die drei Kernkomponenten Motoren und Generatoren, Antriebe und Anlagenautomatisierung arbeitet Power Conversion daran, die Effizienz für die Kunden zu steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

GE in Marienfelde ist erst seit 2011 Teil von General Electric und seit Jahren immer in Bewegung. „Die einzigen Konstanten, die wir haben, ist der Wandel, die Veränderung und der Betriebsrat“, sagt Martin Ruess, IG Metaller und Betriebsratsvorsitzende bei GE. Im September 2011 wurde das damalige Converteam von GE gekauft. Zuvor gehörte es einmal zu AEG, dann zu Daimler, bis 2005 dann zu Alstom. Kontinuität zeigen allerdings die Beschäftigten: „Wir haben hier am Standort im Schnitt 16 Jahre Betriebszugehörigkeit. Viele sind lange Jahre dabei und haben dementsprechend viele Jahre Erfahrung“, sagt Martin Ruess. „Das kommt natürlich auch unseren Kunden zugute.“

Die profitieren auch von dem dritten Standort – GE Grid in Neukölln. Hier bündelt General Electric in Berlin sein Know-how in der Unit Hochspannungsanlagen die Übertragung und Verteilung elektrischer Energie. Etwa 150 Mitarbeiter arbeiten von Neukölln aus für Energieversorger in ganz Europa, entwickeln Stromverteilungssysteme und bauen komplette Umspannwerke.  

Erzeugung, Instandsetzung und Verteilung – GE hat sich in den vergangenen 20 Jahren einige Filetstücke der Berliner Metall- und Elektroindustrie im Energiesektor sichern und in den Weltkonzern General Electric integrieren können. „GE versammelt hier in Berlin gut 100 Jahre gelebter Berliner Industriekultur mit allem Know-how der Belegschaften“, sagt Andreas Buchwald, der in der IG Metall Berlin für die Industriepolitik zuständig ist. „Es ist eine Perle Berliner Industriekultur.“


General Electric

GE hat die Geschäftsbereiche Power und Energy Connection im August 2017 weltweit zusammengelegt. Damit ist mit insgesamt 98 000 Beschäftigten das weltweit mit Abstand größte Business innerhalb von GE entstanden. Insgesamt hatten die beiden Bereiche in 2016 einen Umsatz von 38 Milliarden US Dollar. Alle drei Berliner Betriebe sind nun Teil dieses neuen Business GE Power. Derzeit läuft die Integrationsphase, im Oktober soll die neue Organisationsstruktur veröffentlicht werden.

Bei GE Berlin arbeiten etwa 1.150 Beschäftigte. Insgesamt sind in Deutschland gut 8.000 Menschen bei GE beschäftigt. Mit 300.000 Beschäftigten in über 100 Ländern zählt GE zu den größten Mischkonzernen der Welt.

Von: ab

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