IAV: Informationen und Aktionen

Essen ist alle, jetzt geht es ums Geld!

19.08.2016 | Motto des 4. Tariffreitags bei der IAV Berlin war diesmal: Essen ist alle, jetzt geht es ums Geld! Die Berliner IAV-Betriebsräte und –rätinnen informierten die Beschäftigten vor dem Berliner IAV-Gebäude über Tarifforderungen und den Stand der Auseinandersetzung mit dem unwilligen Arbeitgeber. Die Flugblätter – ein Format lässt sich trefflich in die Bürofenster hängen – gingen weg wie Melonen und Grillwürstchen an den vergangenen Freitagen. Die Beschäftigten wollen endlich mehr Kohle sehen.

„Wir spüren jede Woche mehr, wie die Stimmung bei den IAV-Beschäftigten kippt. Sie wollen endlich für ihre gute Arbeit auch mehr Geld erhalten“, sagte der Berliner Betriebsratsvorsitzende Gerald Petrasch. Rund 15 Betriebsrätinnen und Betriebsräte nutzten die Mittagspause ab 11.30 Uhr, um auch an diesem Freitag die Beschäftigten über die Tarifauseinandersetzung zu informieren. „Die Beschäftigten fragen sich, warum sie eigentlich auf die Tariferhöhung warten müssen“, fragt auch die Betriebsrätin Tanja Schneider.
 
Ab nächstem Freitag ruft die IG Metall bundesweit zu standortübergreifenden Aktionen auf. Die Beschäftigten sammeln sich am nächsten Freitagmorgen ab 8:30 Uhr vor den Haupteingängen, um dann geschlossen um 9:00 Uhr zu ihrem Arbeitsplatz zu gehen. Gegen 15 Uhr machen alle gemeinsamen Feierabend, um sich erneut vor den Toren zu versammeln und dem Arbeitgeber zu signalisieren, was die Beschäftigten von seiner Blockade halten“, sagte Betriebsrat Mario Lange. Die Forderung der Beschäftigten kennt der Arbeitgeber: Ob JUNG, ob ALT – für alle mehr Gehalt: 5 Prozent.

Zum Hintergrund:

Eine Tariferhöhung verweigert der Arbeitgeber bislang. Er verknüpft die Tarifrunde mit Forderungen, die rechtlich nichts an dieser Stelle zu suchen haben. So will das Management von IAV zum Beispiel die Abstände zwischen den Entgeltgruppen und Entgeltstufen verändern, genauso eine Absenkung der Einstiegsgehälter. Hier möchte der Arbeitgeber etwas erzwingen, was ihm rechtlich nicht zusteht, denn das Entgeltgefüge wird durch den bislang gültigen Mantel-Tarifvertag geregelt.

Die Kolleginnen und Kollegen lassen sich nicht erpressen und laufen sich langsam für weitere Aktionen warm. „Je mehr IAV-Beschäftigte sich für eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft entscheiden, desto stärker kann auch die IG Metall gegenüber dem Arbeitgeber auftreten und umso rascher wird es eine positive Tariflösung geben. Wir sind da sehr zuversichtlich“, sagte Andreas Buchwald, der zuständige Gewerkschaftssekretär.  

Mit 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 1.400 Beschäftigten in Berlin, so das Unternehmen, ist IAV eines der großen Automotive Engineering-Unternehmen weltweit. IAV investiert derzeit in die eMobilität und Digitalisierung. Eigentümer von IAV sind Volkswagen mit 50 Prozent, Continental Automotive GmbH mit 20 Prozent, Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Freudenberg SE und SABIC Innovative Plastics B.V. mit jeweils 10 Prozent.

Von: ml

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