Tarif/Metall- und Elektroindustrie

Gut gekämpft, verdient gewonnen: Tarifkommissionen bestätigen Tarifabschluss

23.05.2016 | Mit einem solidarischen und starken Kraftakt haben die Metaller und Metallerinnen einen guten Tarifabschluss erkämpft. Diesen Abschluss haben am Montag die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen mit großer Mehrheit bestätigt.

Kurz, hart und erfolgreich – so charakterisierte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel die Tarifrunde 2016. Das Ergebnis sei insgesamt akzeptabel, so Höbel. Darin stimmten alle Rednerinnen und Redner überein. 2,8 Prozent ab Juli 2016 und weitere 2,0 Prozent ab April 2017 bedeuten ein ordentliches Plus für alle Metaller und Metallerinnen.
 
Die Tarifkommissionen stimmten auch der Vereinbarung  einer Differenzierungsklausel zu. Diese sieht vor, dass Betriebe mit unterdurchschnittlichem und schlechtem Ergebnis die Einmalzahlungen und die für April 2017 vorgesehene Erhöhung zeitlich verschieben können. Das aber verhandeln nicht Betriebsräte und Geschäftsführung der betroffenen Betriebe aus. Vielmehr bestimmen über Ausnahmeregelungen die Tarifvertragsparteien; und das ist aus Gewerkschaftssicht auch gut so.

„Ich bedanke mich bei allen Metaller- und Metallerinnen für ihren unermüdlichen Einsatz und die gute Organisation der Warnstreiks“, sagte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Berlin. Die hohe Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen sowie die gute Zusammenarbeit auch über Betriebsgrenzen hinweg habe das gute Ergebnis erst möglich gemacht. Das sähen auch bislang nicht organisierte Kolleginnen und Kollegen. „Seit Jahresbeginn sind 800 Frauen und Männer in die IG Metall Berlin eingetreten, darauf sind wir sehr stolz“, erklärte Klaus Abel vor den Mitgliedern.
 
Vergütungen für Auszubildende werden im September geregelt
Was noch aussteht ist die Angleichung der Azubi-Vergütungen an das bundesweite Niveau und die anschließende Ankopplung ans Facharbeiter-Eckentgelt. Das werden IG Metall und Arbeitgeber im September abschließend regeln. Noch verdienen die Auszubildenden in Berlin und Brandenburg rund 25 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Sachsen. "Eine entsprechende Gesprächsverpflichtung der Arbeitgeber existiert, und darauf kommen wir zurück", sagte Verhandlungsführer Olivier Höbel.
 
Die Jugend-Metall hatte in der Tarifrunde 2016 mit originellen und engagierten Aktionen eindrucksvoll für dieses Ziel mobilisiert. "Wir werden die Auszubildenden und ihre Vertreter eng in die Vorbereitung und in die Verhandlungen selbst einbeziehen", sagte Olivier Höbel.  

Von: ka

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