Ledvance tritt aus Arbeitgeberverband aus:

Kein Tarif ist auch keine Lösung

09.02.2018 | Der Lampenhersteller Ledvance ist aus dem Arbeitgeberverband ausgestiegen, um die Tariferrungenschaften der gerade erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen nicht zahlen zu müssen. Das wollen sich die Beschäftigten bei Ledvance in Berlin nicht gefallen lassen.

Die Berliner Ledvance-Beschäftigten wissen, wie sie für ihre Interessen kämpfen müssen

Freitagmitttag, 13:00 Uhr, beim Berliner Lampenproduzenten Ledvance: Mit 140 von 220 Beschäftigten ist die zusätzliche Betriebsversammlung sehr gut besucht. Die Stimmung ist angespannt. Am Wochenanfang hatten IG Metall und die Arbeitgeberverbände einen neuen Tarifvertrag auf den Weg gebracht, der auch jeder und jedem hier im Raum ein sattes Lohnplus, die Option auf die 28 Stunden-Woche sowie diverse weitere tarifliche Besserstellungen gebracht hätte.

Doch nun steht das alles auf der Kippe. Denn der Arbeitgeber ist in buchstäblich letzter Minute aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten, um sich die neuen Tariferrungenschaften zu ersparen. „Gebt mir bitte mal ein Zeichen, ob Ihr bereit seid, Euch dagegen zu wehren“, sagt Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Alle Hände schnellen in die Höhe.

Das Zeichen ist eindeutig.  „Das ist ein neuer Umgang des Arbeitgebers mit den Beschäftigten. Da müssen wir uns die Frage stellen, ob wir nicht auch einen neuen Umgang mit ihm finden müssen“, sagt Andreas Lembcke, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende.

Die Geschäftsführung hatte Ende vergangenen Jahres verkündet, 1.400 Ledvance-Beschäftigte in Deutschland auf die Straße zu setzen – allein in Berlin wären 220 Kolleginnen und Kollegen betroffen. „Die Arbeitgeber wollen mit diesem Schritt die Belegschaften an den verschiedenen deutschen Standorten schwächen, damit sie die Kündigungen besser durchziehen können“, sagt Regina Katerndahl. „Das werden Beschäftigte, Betriebstrat und IG Metall ihnen nicht durchgehen lassen.“

Von: rk

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