Jahresauftakt 2015

Kurzweiliger Rückblick und Ausblick auf das Jahr 2015

21.01.2015 | Rund 150 Kolleginnen und Kollegen waren der Einladung von Klaus Abel und Regina Katerndahl gefolgt. Zum Jahresauftakt waren viele Aktive, Betriebsräte, Vertrauensleute, und Mitglieder gekommen. Neben einem Video-Rückblick auf das Jahr 2014 stand der Dank an die Kolleginnen und Kollegen für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr im Mittelpunkt der Veranstaltung.

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Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

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Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, dankte für die gute Arbeit aller Aktiven. Insgesamt konnten mit vereinten Kräften 2.219 neue Mitglieder in die IG Metall Berlin aufgenommen werden. „Wir werden wieder stärker! Wir gewinnen mehr Junge, mehr Frauen und mehr Angestellte für die IG Metall“, berichtete sie.

„Die Betriebsratswahlen 2014 waren dank des Einsatzes aller in den Betrieben sehr erfolgreich. Die IG Metall hat in den Betrieben dazugewonnen“, sagte Regina Katerndahl.

„Das Jahr haben wir gleich mit der Tarifrunde begonnen. Wenn wir wirklich 5,5 Prozent mehr Entgelt wollen, wenn wir die Bildungsteilzeit einführen und die Altersteilzeit verlängern wollen, müsst ihr alle mit rauskommen“ sagte Regina. „Wir brauchen Euch alle. Denn eins wurde in der ersten Verhandlungsrunde heute deutlich: Die Positionen liegen weit auseinander.“

Nach der Begrüßung und Einführung von Regina Katerndahl wurde das Rückblick-Video 2014 gezeigt. Das Video stellen wir zeitnah zum Ansehen bereit. 

Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, bedankte sich zunächst noch einmal bei allen Betriebsrätinnen und Betriebsräten und allen Vertrauensleuten und Aktiven für ihre gute Arbeit und alle Aktivitäten, um neue Mitglieder für die IG Metall zu begeistern. „Wir haben in Berlin inzwischen mehr als 35.000 Mitglieder, davon rund 22.000 betriebliche Mitglieder“, so Klaus Abel. „Wir werden 2015 gemeinsam daran weiterarbeiten, aber ich wünsche mir auch, dass wir gemeinsam daran arbeiten, dass es weniger Austritte bei den Jungen und bei der Altersgruppe 55+ gibt.“

Klaus Abel erläuterte noch einmal die Forderungen in der Tarifrunde „Wir für mehr“ und betonte, wie wichtig die Altersteilzeit für die Beschäftigten und die Betriebe sei. „Die Arbeitgeber lehnen die Bildungsteilzeit ab und fordern für die Altersteilzeit eine doppelte Freiwilligkeit“, sagte er. „Wichtig ist, dass wir gemeinsam und mit aller Kraft zeigen, dass wir hinter unseren Forderungen stehen.“

Die Industriepolitik werde weiterhin ein Kernthema für die Arbeit der IG Metall in Berlin sein, betonte Klaus Abel. „Fashionweek und moderne Dienstleistungen sind gut für Berlin, aber die Industrie ist die Basis der Berliner Wirtschaft. Ohne Industrie gibt es auch keine Dienstleistungen“, so Klaus Abel. „Wir brauchen den weiteren Aufbau von Industriearbeitsplätzen in Berlin und dürfen uns nicht nur darauf konzentrieren, den Abbau zu verhindern.“

Ein Ausblick auf den Gewerkschaftstag folgte. Klaus Abel erläuterte, dass Arbeitszeit auch in den nächsten Jahren verstärkt ein Thema bleiben werde, so auch als Kernthema auf dem Gewerkschaftstag. Weitere Themen: Vereinbarkeit von Familie und Pflege mit dem Beruf, industrielle Entwicklungen, Globalisierung, Industrie 4.0, Qualifizierung und Offshoring. Beim Offshoring erläuterte er das Beispiel des Motorenwerkes von Mercedes in China. „Wir müssen uns als Metaller solidarisch verhalten, dürfen aber auch die eigene Wertschöpfung im Blick behalten“, sagte er.

Ein klares Wort sagte Klaus Abel zur Pegida-Bewegung: „Wir machen als Metaller keine Unterschiede, woher unsere Mitglieder kommen. Ich bin froh über die Vielfalt in Berlin“, sagte er. „In Berlin leben Menschen aus 180 Ländern und unsere Mitglieder kommen aus 74 verschiedenen Ländern. Bei uns ist kein Platz für Rassismus und Fremdenhass, so steht das auch in unserer Satzung.“

Anschließend berichtete Klaus Wosilowsky von den Erfolgen des BoB-Projektes (Betriebe ohne Betriebsräte). „Betriebe ohne Betriebsräte sind Betriebe ohne Mitbestimmung. Betriebe ohne Betriebsräte sind aber auch Betriebe ohne IG Metall und Betriebe ohne IG Metall Tarifverträge“, sagte er. In den letzten Jahren gab es insgesamt 59 Betriebsratsgründungen in Berlin. Sein Erfolgsrezept: „Der Gedanke Betriebsrat muss in der Belegschaft verankert sein.“ Klaus betonte, dass es immer schwieriger wird, weil Arbeitgeber schärfer reagieren, die Beschäftigten Angst haben. 

Es folgte eine kleine moderierte Gesprächsrunde mit Monika Schneider (Diehl Metal Applications), Bernd Rascher (Leichtmetallgießerei Walter Koch u Sohn), Frank Hempel (Leichtmetallgießerei Walter Koch u Sohn), Dr. Martin Zorn (Jenoptik). Sie berichteten von ihren Betriebsratsgründungen und wie hoch die Erwartungen an die neuen Betriebsräten seien. Klaus Wosilowsky sagte anschließend, dass es sein Ziel sei, in Adlershof im Wissenschafts- und Technologiepark weitere Betriebsräte zu gründen.

Regina Katerndahl erläuterte in einer Diskussionsrunde die Aktivitäten rund um das Thema „Wer die besten will, darf auf Frauen nicht verzichten“. Der Anteil der Frauen in der IG Metall liege bundesweit bei 17,8 Prozent. In Berlin seien die Frauen aber immerhin mit 22,8 Prozent vertreten. „2015 werden wir gemeinsam daran arbeiten, wie wir Frauen ansprechen und für die IG Metall gewinnen können“, so Regina. Unsere Themen sind dabei Chancengleichheit, Entgeltgleichheit, Vereinbarkeit und berufliche Entwicklungsperspektiven.

In einem Interview mit Iris Ziesche (Stadler), Christiane Shreve (Pierburg) ging es um den geringen Anteil von Frauen, Probleme der Vereinbarkeit mit Schichtmodellen und mehr.

Constantin Borchelt, Jugendsekretär der IG Metall Berlin, berichtete von der positiven Entwicklung bei den Beitritten von jungen Metallerinnen und Metallern. Gemeinsam mit Joshua Matheis (Siemens Schaltwerk) und Dennis Sellert (Pepperl & Fuchs) berichtete er über die OJA-Aktivitäten, Aktionen der IG Metall Jugend, das Bezirkscamp, Jugendforum, das Berliner Jugendcamp, den Aktionstag in Köln und Jugendseminare.

Abschließend berichtete Michael Kutz (Procter & Gamble) von der Arbeit der Vertrauensleute und der regen Beteiligung schon zu Beginn der Tarifrunde.

Von: jk/aw

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