Werkleitung und Betriebsrat haben für das Werk Berlin eine Neuausrichtung beschlossen, die die Wettbewerbsfähigkeit des ältesten Produktionswerks der Daimler AG sichert und die Beschäftigung über Jahre stabil hält. Ziel ist es, das Mercedes-Benz Werk Berlin zu einem Hightech-Standort für Komponenten zur CO₂-Reduktion auszubauen. Bei der Anpassung des Produktportfolios geht es im Kern darum, Fertigungsumfänge, die wettbewerbsdifferenzierend sind, weiterhin in Eigenleistung zu erbringen und sich von anderen Aufgaben zu trennen.

Die Produktion des Standorts wird fokussiert auf Produkte, durch die sich das Werk Berlin technologisch und wirtschaftlich vom Wettbewerb abhebt. Dazu gehören neben der innovativen Motorensteuerung CAMTRONIC auch hochpräzise Nockenwellenversteller, Kraftstoffsysteme (Rails), Nockenwellenlagergehäuse sowie Getriebeteile und Nockenwellen.

„Mit dieser Vereinbarung sichern wir Arbeitsplätze für die Zukunft. Trotz struktureller Veränderungen am Standort  bleibt die Beschäftigung stabil und die Arbeitsbedingungen geschützt“, so Ute Hass, Betriebsratsvorsitzende im Werk. „Wir haben uns darauf verständigt, weitere 15 Festeinstellungen vorzunehmen und die Anzahl der Ausbildungsplätze in den nächsten drei Jahren um jeweils vier Auszubildende auf 24 zu erhöhen.“

Hansgeorg Niefer, Standortverantwortlicher Werk Berlin: „Um die steigenden Volumina künftig bewältigen zu können, müssen wir das Werk neu ausrichten. Unsere Ziele sind klar:  Wir wollen Produkte fertigen, die die Marke Mercedes-Benz vom Wettbewerb abheben. Wir wollen die Beschäftigung langfristig sichern und stabil halten. Wir wollen nachhaltig profitabel wirtschaften. Daher konzentrieren wir uns auf Hightech-Komponenten, die neue technologische Standards setzen. Und dafür investieren wir – bis 2018 insgesamt rund 500 Millionen Euro, davon in diesem Jahr etwa150 Millionen Euro. Das Zukunftsbild ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Berlin.“  

Das Werk Berlin ist damit der dritte Standort im Unternehmen, für den ein Zukunftsbild vereinbart wurde. Nachfolgend die Vereinbarungen im Überblick:

·        Das Werk Berlin wird zum Leitwerk für die CAMTRONIC. Eine Zusage gibt es für das 3. und 4. Modul der Entry-CAMTRONIC. Die Investitionen dafür betragen rund 90 Millionen Euro.

·        CAMTRONIC, Nockenwellenversteller, Kraftstoffsysteme (Rails), Nockenwellenlagergehäuse (Montage) sowie Getriebeteile und Nockenwellen bleiben Bestandteil des Produktportfolios. Das gilt auch für die V6-Dieselmotorenmontage und die Pumpenfertigung bis zu deren Auslauf.

·        Ein vorzeitiger Auslauf ist für die Produktion von Kraftstoff-(DE-) Leitungen sowie für die Zylinderköpfe und Kurbelgehäuse für AMG-Motoren bis Ende 2017 geplant.

·        Das Angebot an Ausbildungsplätzen wird ab 2016 bis 2018 um jeweils vier auf insgesamt 24 Plätze pro Jahr erhöht. Dies entspricht einer Aufstockung der technischen Berufsausbildung im Werk Berlin um 20 Prozent.

·        In der Produktion werden zur Jahresmitte 15 Neueinstellungen vorgenommen. Zeitarbeitskräfte mit einer langen Einsatzdauer im Werk, die über eine vergleichbare Qualifikation wie die eigenen Facharbeiter verfügen, erhalten ein Angebot für einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

·        Vorhandene Flexibilitätsoptionen am Standort, wie der Einsatz von Zeitarbeitskräften, Ferienbeschäftigten und Abordnungen, werden –  ebenso wie das Wochenend-Modell für die CAMTRONIC – fortgeführt.

Die Vereinbarung zum Zukunftsbild Werk Berlin ist Bestandteil einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung der Mercedes-Benz Cars Produktion, die die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld langfristig sichern soll. Dazu werden Zukunftsbilder für die einzelnen Werke erarbeitet, so dass jeder Standort für sich international wettbewerbsfähig ist. Im weltweiten Produktionsverbund bilden die deutschen Standorte das Rückgrat. Dafür investiert das Unternehmen weiter in Deutschland und sichert so die Beschäftigung.