Internationaler Frauentag 2017

Recht auf befristete Teilzeit und Rückkehr in Vollzeit

07.03.2017 | Teilzeitarbeit darf nicht länger eine Falle für Frauen sein. Deshalb fordert die IG Metall anlässlich des Internationalen Frauentages das Recht auf befristete Teilzeit und die Rückkehr in Vollzeit. Diese Forderungen sind wichtige Instrumente zur Gleichstellung von Männern und Frauen.

"Kinderkriegen ist für die Karriere von Frauen noch immer wie der Knockout in der zweiten Runde, sie werden dadurch einfach vom Spielfeld gefegt“, kritisiert Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.  Zwar gibt es heute sehr viel mehr Männer, die auch für ihre Kinder da sein wollen. Erziehung und Haushalt übernehmen jedoch mehrheitlich immer noch Frauen.

Das jedoch ist nicht das Entscheidende. Wichtig ist es, dass Frauen (und auch jene Männer, die die Kinder erziehen) ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und auf die Notwendigkeiten der Erziehung anpassen können. Die Realität ist eine andere. „Die Ergebnisse unserer aktuellen  Betriebsrätebefragung machen den Bedarf deutlich: Beschäftigte in rund 70 Prozent der Betriebe unseres Organisationsbereich reduzieren ihre Arbeitszeit wegen Kinderbetreuung. Hier sind flexible Regelungen notwendig, damit die Beschäftigten ihre Arbeitszeiten nach Phasen der Arbeitszeitreduzierung wieder problemlos bis zur Vollzeit aufstocken können“, kritisiert Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall in Berlin. Die Befragung untermauert die Ergebnisse einer aktuellen OECD-Studie, nach der Frauen überwiegend in Teilzeit arbeiten.

Damit ihnen und ihren Familien das nicht weiter zum Nachteil gereicht, fordert die IG Metall das Recht auf befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht in Vollzeit. „Damit können vor allem Frauen der Teilzeitfalle entkommen, denn von den 10,3 Millionen Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind nach wie vor 80 Prozent weiblich“, sagt Regina Katerndahl. Für die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall in Berlin „ist die Bekämpfung der Teilzeitfalle ein wichtiges Instrument zur Gleichstellung von Männern und Frauen". Das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit stehe im Koalitionsvertrag und müsse jetzt – ohne weitere Verzögerungen – gesetzlich umgesetzt werden.

Flexiblere Arbeitszeiten können den Karriereknick von Frauen verhindern. Deshalb freut sich Dorothea Ley, Betriebsratsvorsitzende bei Thales Transport Systems, auch über die Fortschritte in diesem Bereich. Sie selbst musste, um für ihre Tochter da sein zu können, von Vollzeit in Teilzeit gehen, weil in ihrem Betrieb damals eine Kernzeit galt. Das bremste ihre Karriere aus. „Wenn Du Dir die Führungsebenen anschaust, sind Frauen im Durchschnitt zehn Jahre älter als ihre männlichen Kollegen“, sagt sie. Bei Thales sind die Arbeitszeiten sehr flexibel organisiert. Davon profitieren das Unternehmen und die Beschäftigten gleichermaßen.

Von: rk

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