Im Kern ist dabei immer die Frage: wie viel und welches Personal wird benötigt, um das Unternehmen zum Erfolg zu führen? Gerade bei den aktuellen Diskussionen bei Siemens erleben die Belegschaften immer wieder, dass sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem als Kostenfaktor gesehen werden – und nicht als der entscheidende Erfolgsfaktor für die Produktion oder die Dienstleistungen.  

Für die teilnehmenden Betriebsrätinnen und Betriebsräte stehen die Fragen im Vordergrund, wie und in welchem Umfang sie bereits auf die Planung des Personalbedarfs Einfluss ausüben können. Dabei ist der Austausch zwischen den Betriebsrätinnen und –räten immer wieder von hoher Bedeutung: Manche Betriebsräte der Siemens AG werden umfassend, rechtzeitig und schriftlich über geplante Investitionen, Innovationen, Organisationsänderungen und Personalplanungen informiert. Andere müssen die entscheidenden Unterlagen einfordern und sehen sich mit der Aussage konfrontiert, dass Entscheidungen häufig nicht am Standort getroffen werden.  

Der neue Tarifvertrag Bildung (TV B) wurde ausführlich diskutiert. Er beinhaltet große Chancen für die Beschäftigten. „Die Erfahrungen mancher Betriebsräte zeigen, dass wir Geduld und Ausdauer benötigen, damit es für die Führungskräfte vor Ort selbstverständlich wird, die Betriebsräte und die Beschäftigten aktiv in die Planung und Umsetzung der beruflichen Weiterbildung zu beteiligen“, fasst Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte IG Metall Berlin, die Diskussion zusammen. Die Betriebsräte der Berliner Siemens Betriebe wollen den TV Bildung nutzen, um die Beschäftigten zur Qualifizierung zu ermuntern – als praktische Antwort zur Sicherung der Standorte.