12 Stunden-Mahnwache für 1.090 Berliner Arbeitsplätze:

Siemens und LEDVANCE stehen zusammen

27.02.2018 | Es geht um die Zukunft von mehr als 1.000 Berliner Arbeitplätzen und um die Frage, welche Arbeitsbedingungen die Beschäftigten vom Siemens-Dynamowerk und von LEDVANCE in Berlin in Zukunft haben werden. Es geht auch darum, in Berlin weiter für Arbeitsplätze in der Industrie zu streiten – allem Margenwahnsinn zum Trotz.

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Ein Video von Ramon Zorn über die 12 Stunden-Mahnwache vor dem Siemens-Dynamowerk

Bei Siemens in München setzten Betriebsräte und Management heute die sogenannten ergebnisoffenen Sondierungsgespräche für die Siemens Antriebstechnik (PD) und die Gasturbinen (PG /PS) fort. Unternehmensleitung, Mitglieder des Gesamtbetriebsrates und die Betriebsratsvorsitzenden der betroffenen Standorte in Deutschland loten in diesen Gesprächen mögliche Zukunftsszenarien für die Standorte aus.

Diesen Anlass nutzten die Beschäftigten des Siemens-Dynamowerks in Berlin, um ihrem Betriebsratsvorsitzenden Predrag Savic den Rücken zu stärken: Mit einer zwölfstündigen Mahnwache demonstrierten die Dynamowerkerinnen und Dynamowerker, dass sie gemeinsam mit ihrem Betriebsrat und den Vertrauensleuten für ihre Arbeitsplätze in Spandau kämpfen werden.

Auf der Betriebsversammlung bei LEDVANCE informierte der Betriebsrat heute über den Stand der Gespräche, die der Gesamtbetriebsrat mit dem Vorstand führt. Die deutsche Geschäftsführung will den Betrieb zum Jahresende schließen und mit dem jüngst vollzogenen Ausstieg aus dem Arbeitgeberverband verhindern, dass sie den Beschäftigten die Tariferhöhungen zahlen müssen. Am Geld liegt es nicht. Aber es passt in das bisherige Verhalten der deutschen Geschäftsführung, die Belegschaften durch immer neue Attacken mürbe und gefügig zu machen.

Die Beschäftigten der beiden Betriebe sowie zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus anderen Siemens Betrieben oder ehemalige zu Siemens gehörenden Betrieben beteiligten sich an einer gemeinsamen Kundgebung ab 12:00 Uhr. „Die Auseinandersetzung um die Industriearbeitsplätze bei Siemens und LEDVANCE gleicht einem Marathonlauf", sagte Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Und in Richtung Arbeitgeber: "Wir haben einen langen Atem, uns wird die Puste nicht ausgehen!"

Der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz stellte klar, dass öffentliche Fördergelder nicht an Arbeitgeber ausgereicht werden können, wenn diese zeitgleich Arbeitsplätze in Deutschland systematisch abbauen und verlagern, statt mit den Belegschaften, der Politik vor Ort und den Gewerkschaften vorhandene alternative Konzepte aufzugreifen. 

LEDVANCE war ehemals Osram. Der IG Metall-Vertrauenskörperleiter bei Osram, Winfried Peters, sagte seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen die Solidarität und Unterstützung der Osram-Beschäftigten zu. "Die Arbeitgeber haben angedroht, die Berater, die wir als externen Sachverstand brauchen und die mit der Firmenseite Verträge haben, nicht weiter bezahlen zu wollen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende bei LEDVANCE, Andy Deininger. „Und das, obwohl wir eine Fülle von Ideen gemeinsam mit den Beschäftigten entwickelt haben und Vorschläge zum Erhalt des Standortes formuliert haben. Das zeigt, dass wir weiter Druck machen müssen, um uns Gehör zu verschaffen.“

Auch Markus Ochmann, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Dynamowerks, unterstrich den starken Willen der Siemens-Beschäftigten, weiter für ihre Arbeitsplätze mobil machen zu wollen: mit Mahnwachen, Demonstrationen oder auch der Unterschriftensammlung ihrer Petition.





Von: rk

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