Warnstreik in Berlin

Tarifrunde: Gute Argumente im Schneegestöber

17.01.2018 | 1.200 Beschäftigte nutzten den Warnstreik am heutigen Mittwoch und untermauerten Ihre Forderungen mit vielen guten Argumenten. Der DGB-Vorsitzende betonte, wie wichtig die flexiblen Arbeitszeitmodelle der IG Metall für die Gesellschaft seien.

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Fotos: Christian von Polentz

„Wenn die Arbeitgeber weiter in Triple-Schritten voranschreiten und am Freitag nicht endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorbereiten, werden wir es richtig krachen lassen“, sagte Fevzi Sikar, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender im Mercedes-Benz-Werk in Marienfelde. Auch Olivier Höbel mahnte die Arbeitgeber an, endlich ein solches Angebot zu machen, es könnte sonst ungemütlich werden.

Rund 1.200 Beschäftigten von Daimler, General Electric, Häfele, Hettich, Procter & Gamble, Schindler Technik AG, SKF und Thales waren dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Per Autokorsos und einem Demonstrationszug waren die Beschäftigten zum Kundgebungsort aufgebrochen.

„Wir Vertrauensleute sind bereit für 24-Stunden-Streiks, sollten die Arbeitgeber sich nicht bewegen wollen“, sagte Bojan Westphal, Vertrauenskörperleiter bei Daimler. Von Daimler waren auch viele Auszubildenden zur Kundgebung gekommen. „Wir wollen vor unseren Prüfungen einen freien Tag, damit wir uns für diesen wichtigen Tag auch vorbereiten können“, sagte Florian Jendrny von der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV).

28-Stunden-Option – wichtig für Deutschland

„Flexible Arbeitszeitmodell, zum Beispiel die Möglichkeit, die Arbeitszeit befristet abzusenken und später wieder aufzustocken, unterstützt Familien in schwierigen Lebenssituationen“, sagte Ayse Haman, Vertrauensfrau im Gilette Werk von Procter Gamble. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sieht das genauso. „Die Forderung der IG Metall nach flexiblen Arbeitszeitmodellen für die Beschäftigten hat eine wichtige, gesellschaftspolitische Bedeutung“, sagte er auf der Kundgebung.

Nur fair – mehr Lohn in der Tüte
Neben flexiblen Arbeitszeiten benötigen die Beschäftigten darüber hinaus auch mehr Lohn. Schließlich steigen die Lebenshaltungskosten gerade in Metropolen wie Berlin. „Schindler verdient gutes Geld. Davon wollen wir einen fairen Anteil abhaben“, sagt Erhard Wandrei, Betriebsratsvorsitzender von Schindler Aufzüge und Fahrtreppen.

Auch von GE hatten sich zahlreiche Beschäftigte am Warnstreik beteiligt, um auf ihren Kampf um die Arbeitsplätze bei GE aufmerksam zu machen und für die Tarifforderungen der IG Metall einzutreten. „Beides ist für uns untrennbar miteinander verbunden. Deshalb stehen wir heute solidarisch zusammen“, sagte Martin Ruess.

Von: ka

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