Wir hatten einen interessanten Seminarstart: Zuerst haben wir miteinander geredet und anschließend übereinander. Im Klartext: Wir haben uns gegenseitig vorgestellt, indem wir uns berufliche und private Details entlockt und sie anschließend den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgeteilt haben. So konnte sich jeder ein Bild über den anderen machen und sich gleichzeitig im Informationsaustausch üben.

Wie aufgeregt bist Du während einer Rede vor vielen Menschen? Was passiert mit Dir und was macht das Gehirn? Aus welchem Grund weiß ich nicht mehr, was ich sagen möchte? Mit diesen Fragen haben wir uns anschließend beschäftigt und verschiedenen Lösungsoptionen dazu erprobt. Platt wie ein Teller ging es danach in den Feierabend.

Am nächsten Tag haben wir uns Feedback gegeben: Wer hat wie auf die anderen gewirkt? Daraus entwickelte sich die Frage: Wen interessiert das, was ich erzähle? Oder auch: Wer ist der Adressant der Rede? Verkaufe ich etwas so, dass es dem Zuhörer nützt oder rede ich einfach nur über irgendein Thema? Wie funktioniert Wahrnehmung und mit welchen Sinnen? Wior haben gelernt: Zum ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Nonverbale Signale machen auf uns den größten Eindruck, gefolgt von der Stimme. Und ganz zum Schluss machen auch die Worte etwas mit uns, jedoch nicht so viel, wie wir glauben. Das ist die Erkenntnis aus unserer dieser Diskussion. Dabei glauben die meisten, dass der Inhalt das Wichtigste sei.

Wir haben fleißig weiter geübt, die Sprache der Zuhörer zu sprechen und Nutzenargumente in die Rede zu integrieren, damit die Zuhörer sich in der Rede wiederfinden und dem Redner im besten Fall an den Lippen hängen.

"Die Kamera liebt Dich": Diese These haben dann Seminarteilnehmern wörtlich genommen. Mit dem Blick in die Linse haben wir unsere Reden durchgezogen. Ein Riesenspaß für alle Teilnehmer. Im Ergebnis zeigte sich, wie gut die einzelnen Reden vorgetragen wurden. Der größte Kritiker ist jeder selbst. Sobald wir uns Fehler erlauben, wird die Rede zum Vergnügen - zumindest für die Zuhörer.

Alles in allem ein sehr gelungenes Seminar von Arbeit und Leben in der IG Metall Berlin, das alle Teilnehmer ein Riesenschritt nach vorn gebracht hat. Durch das Einfühlungsvermögen unserer Seminarleiterin Katrin Henning war sehr viel Individualität möglich. Dieser Bildungsurlaub ist kein Seminar von der Stange, sondern eine ausgezeichnete Gelegenheit sich individuell zu verbessern. Egal ob Du ein erfahrener Redner oder ein neues Betriebsratsmitglied bist, dem der Schweiß auf der Stirn steht und die Knie schlottern, sobald Du eine Rede beginnst. In diesem Seminar gibt es Raum für individuelle Fragen, konstruktiven Austausch, Gelegenheit zum Üben und jede Menge Feedback, um Dich zu verbessern.

Mehr Infos zu diesem und anderen Seminaren von Arbeit und Leben im IG Metall-Haus Berlin unter Tel.: 25387-160, Sylvia Hellwinkel.