Pressemitteilung 5. Oktober 2015

Verhandlungserfolg: Siemens reduziert Stellenabbau im Berliner Gasturbinenwerk

05.10.2015 | Im Siemens-Gasturbinenwerk in Berlin-Moabit sollen weniger Stellen abgebaut werden, als bisher geplant. Vergangene Woche wurde vom Siemens-Konzern mit dem Gesamtbetriebsrat dazu ein Kompromiss beschlossen. Bislang gingen die Beschäftigten davon aus, dass in dem dritten Reduzierungsprogramm innerhalb kurzer Zeit über 500 weitere Arbeitsplätze im Gasturbinenwerk in Berlin abgebaut werden sollten.

Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Die Unternehmensleitung hatte vergangene Woche nun in Berlin bekannt gegeben, dass im dritten Abbauprogramm ca. 250 Arbeitsplätze in Berlin abgebaut werden sollen. 

Die Regelungen für das Gasturbinenwerk sind Teil eines Interessenausgleiches zwischen dem Unternehmen und dem Gesamtbetriebsrat zu dem Siemens-Programm „PG 2020“. In den Verhandlungen konnte erreicht werden, dass die Abbauzahlen bundesweit von 1700 Stellen erheblich reduziert werden konnten und der zeitliche Rahmen von personellen Maßnahmen verschoben wird.

„Wir konnten erreichen, die Größenordnung des Arbeitsplatzabbaus im Siemens-Gasturbinenwerk deutlich zu reduzieren“, stellt Günter Augustat, Betriebsratsvorsitzender fest und erklärt weiter: "Die Pläne der Unternehmensseite zielten darauf, die Fertigungstiefe in unserem Power and Gas-Standort - und damit das breite technologische Wissen und mehrere Hundert Arbeitsplätze - abzubauen. Dank der vielen konstruktiven Vorschläge der Beschäftigten, den vielen Aktivitäten unser Kolleginnen und Kollegen, der Unterstützung der Berliner Politik und einem abgestimmten Vorgehen über den Gesamtbetriebsrat ist es gemeinsam in harten Verhandlungen gelungen, weitgehend die Fertigungstiefe der Komponentenfertigung zu erhalten und den geplanten Arbeitsplatzabbau deutlich zu minimieren".

„Wir danken allen unseren Kolleginnen und Kollegen, der Berliner IG Metall und der Berliner Politik, die uns in dieser Auseinandersetzung den Rücken gestärkt haben“, ergänzt Peter Haufe, Sprecher der Vertrauenskörperleitung im Werk.

„Die ursprünglich geplanten Verlagerungen ins Ausland werden nicht  umgesetzt, womit wichtige Technologiekompetenz auch künftig im Gasturbinenwerk erhalten bleibt. Zudem wird der überwiegende Teil der konkreten Abbaumaßnahmen erst in rund zwei Jahren greifen“, erklärt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Der Erfolg hat auch einen Preis: Zum einen werden trotz allem mittelfristig Stellen entfallen. Zum anderen mussten für die erreichte Reduzierung des geplanten Abbauumfangs auch Zugeständnisse gemacht werden, mit denen die Kosten in den betroffenen Bereichen gesenkt werden. Dazu gehören Einschnitte bei übertariflichen Leistungen und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit im Rahmen der tariflichen Möglichkeiten.“

Für Rückfragen:

Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, mobil 0171 – 289 49 14

Von: ka

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