Nachruf

Wir trauern um Werner Moritz

23.07.2014 | Berlin - Am 21. Juli 2014 ist unser langjähriger 1. Sprecher des Senioren-Arbeitskreises nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren gestorben. So diszipliniert sich Werner in die Arbeit eingebracht hat, so tapfer hat er seine schwere Krankheit ertragen. In Respekt und Dankbarkeit denken wir an Werner und die gemeinsame Arbeit mit ihm. Werner wird uns fehlen. Ein Nachruf.

Foto: IG Metall

Werner Moritz hat seit Anfang der 90er Jahre die Entwicklung unseres Arbeitskreises maßgeblich mitbeeinflusst. Er hatte die Leitung des Arbeitskreises von den Gründern übernommen und sie viele Jahre ausgeübt, bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2013. Werner Moritz hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass der Arbeitskreis in vielen Bereichen ein wertvoller Ansprechpartner für die über 10.000 Senioren in der Berliner IG Metall ist.

Werner Moritz bekam schon früh, Anfang der 1990er Jahre, die bittere Seite der Wiedervereinigung zu spüren. Sein Betrieb wurde abgewickelt und er verlor eine anspruchsvolle Ingenieurstätigkeit. Statt in Lethargie und Resignation zu verfallen, hat Werner Moritz die schwierige Situation genutzt, um für sich und andere etwas Sinnvolles zu tun. Er engagierte sich in der IG Metall und fand bald in den noch jungen Aktivitäten des Senioren-Arbeitskreises ein Betätigungsfeld.

Seine schmerzhafte Erfahrung in der Wiedervereinigung hat Werner beim späteren Engagement im Arbeitskreis produktiv genutzt, um das Verständnis zwischen IG Metall-Senioren aus Ost-Berliner Betrieben und den Senioren aus West-Berliner Betrieben zu fördern und zu vertiefen.

Der Schwerpunkt von Werner Moritz war schon bald die Vernetzung mit anderen Seniorengruppen in der Gewerkschaft aber auch darüber hinaus mit anderen aktiven Seniorenorganisationen. So war Werner nicht nur 1. Sprecher des Seniorenarbeitskreises der IG Metall. Er hat im Vorstand des DGB-Landesbezirks kompetent zu Seniorenthemen Stellung genommen und war führendes Mitglied im Berliner Landesseniorenbeirat.

Ob es sich um die Teilnahme an wichtigen Demonstrationen, die Infostände am 1. Mai, die Präsenz auf der Seniorenwoche des Senats, einen Beitrag zur Rentenpolitik beim Seniorentag der Berliner SPD oder um die zahlreichen überregionalen Auftritte handelte – Werner war unermüdlich darin, das Seniorennetzwerk zu pflegen und auszubauen. Dabei war sein Anliegen keineswegs auf das Sonderinteresse von Rentnerinnen und Rentnern beschränkt. Werner Moritz hat nie den Bezug zu den Beschäftigten und der Jugend verloren. Sein Anliegen war es, durch einen starken Sozialstaat gute Chancen für alle zu realisieren und ein wirksames soziales Netz für jene bereitzustellen, die es benötigen.

Werner Moritz war mit Leib und Seele engagiert und liebte die Auftritte an prominenter Stelle. Die Reputation des Senioren-Arbeitskreises ist damit gestiegen. Umgekehrt konnte er sich auf die gewissenhafte Arbeit seines Arbeitskreises verlassen. Die Betreuung von Mitgliedern im Seniorenalter, die Befassung mit zentralen sozialpolitischen Themen, das Organisieren von anspruchsvollen kulturell-sozialen Veranstaltungen für Mitglieder, die Aufarbeitung der Geschichte der Berliner IG Metall, die Unterstützung von Betriebsräten – die Liste ließe sich fortsetzen. Werner profitierte bei seinem Engagement stets von den vielfältigen Aktivitäten und der gesammelten Kompetenz eines lebhaften Senioren-Arbeitskreises.

Werner Moritz hat mit Leidenschaft und Disziplin ehrenamtlich für die IG Metall gearbeitet. Als Werner uns vor eineinhalb Jahren mitteilte, dass er wegen seiner schweren Krankheit die Ämter niederlegen wollte, waren wir bestürzt und traurig.

So diszipliniert sich Werner in die Arbeit eingebracht hat, so tapfer hat er seine schwere Krankheit ertragen. In Respekt und Dankbarkeit denken wir an Werner und die gemeinsame Arbeit mit ihm. Werner wird uns fehlen.

Im Namen des Ortsvorstandes:

Arno Hager, Erster Bevollmächtigter

Klaus Abel, Zweiter Bevollmächtigter

Ulla Müller, 1. Sprecherin des Seniorenarbeitskreises

Von: ah

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