Betriebsräte/Vertrauensleute

Berliner Ledvance-Standort:

Hier geht noch lange nicht das Licht aus

13.12.2017 | Einen ganzen Arbeitstag nahm sich die Belegschaft Zeit, um auf einer Betriebsversammlung über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze zu sprechen. Die Eigentümer wollen den Berliner Standort schließen. Klar ist: Die Belegschaft wird sich gegen die beabsichtigte Schließung wehren.

Unser Werk, unsere Arbeitsplätze: die 220 Ledvance-Beschäftigten wollen ihre Beschäftigung beim Lampenproduzenten behalten

Die Fäuste oben, die Gesichter trotz verkündeter Standort-Schließung freundlich und fröhlich: So präsentieren sich die Berliner Belegschaft von Ledvance gestern dem Fotografen. „Die Stimmung ist nach dieser super Betriebsversammlung zwar ernst, aber auch positiv und vor allem kämpferisch“, sagt Andy Deininger, Betriebsratsvorsitzender bei Ledvance. „Wir werden jetzt Alternativen zur beabsichtigten Schließung entwickeln.“

Siebeneinhalb Stunden, von sieben Uhr morgens bis nachmittags halb drei, war bis auf das leitende Management nahezu jeder der 220 Ledvance-Beschäftigten auf der Betriebsversammlung. Hochkonzentriert hörten sie den Beiträgen von Susanne Steinborn und Constantin Borchelt (IG Metall Berlin) oder Swen Schulz, dem SPD-Bundestagsabgeordneten aus Spandau, zu. Auch aus anderen Berliner IG Metall-Betrieben waren Kollegen gekommen, um die von der Schließung und Arbeitsplatzverlust bedrohten Gewerkschaftsfreunde zu unterstützen: Die MAN-Betriebsratsvorsitzenden Rene Marx und Silvio Weigelt berichteten von ihrem eigenen erfolgreichen Arbeitskampf in diesem Jahr. Predrag Savic, Betriebsratsvorsitzender im benachbarten Siemens-Dynamowerk, wo ebenfalls mehr als 700 Beschäftigte mit Entlassung bedroht sind, erzählte von den dortigen Ideen, mit der Krise konstruktiv umzugehen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Swot-Analyse, die die von der IG Metall Berlin vermittelten Wirtschaftsberater mit den Beschäftigten durchführte: „Jeder Beschäftigte hat in einer guten halben Stunde auf einem vorbereiteten Fragebogen Stärken und Schwächen von Ledvance Berlin analysiert. Das so ermittelte Know-how fast aller Beschäftigten am Standort ist eine gute Grundlage für neue, innovative Geschäftsideen, dien wir genmeinsam entwickeln wollen“, sagt Andy Deininger. Sicher ist also: So schnell, wie die neuen Eigentümer wollen, wird das Licht beim Berliner Lampenproduzenten Ledvance nicht ausgehen.

Von: cb

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