Zweiter Warnstreik in Berlin

2.000 Metaller und Metallerinnen demonstrieren in der Siemensstadt

09.01.2018 | Am zweiten Warnstreiktag in Berlin haben rund 2.000 Beschäftigte für die Forderungen der IG Metall demonstriert. Diese sind moderat, wenn man sie mit den gewachsenen Dividenden im vergangenen Jahr vergleicht. Darauf hat IG Metall-Vorstandsmitglied Irene Schulz hingewiesen. Beschäftigte von Ledvance machten darüber hinaus klar, dass sie für Ihre Arbeitsplätze kämpfen werden.

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Christian v. Polentz / transitfoto.de

Irene Schulz, Vorstandsmitglied der IG Metall, untermauert Forderung der IG Metall auf der Kundgebung.

Mit Trommeln, Tröten und Trillerpfeifen demonstrierten die Beschäftigten für die Forderungen der IG Metall nach einem Lohnplus, für die Angleichung der Löhne zwischen Ost und West sowie innovative Arbeitszeitmodelle.

Rund 2.000 Beschäftigte von BMW, BSH-Hausgeräte, Coriant, Ledvance, Osram und Siemens reihten sich in die Demonstration ein. Obwohl sie nicht zum Warnstreik aufgerufen waren, nahmen auch viele Beschäftigte von Atos teil und unterstützten ihre Kolleginnen und Kollegen bei Ihren Forderungen. „Das Engagement gerade auch der Atos-Beschäftigten zeigt, wie sehr unsere Forderungen den Nerv der Kolleginnen und Kollegen treffen“, sagte Klaus Abel. Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin bedankte sich für das Engagement aller Teilnehmenden.

6 Prozent sind drin, fair und richtig!

Dass die Forderungen der IG Metall mehr als berechtigt sind, dafür lieferte Irene Schulz, Vorstandsmitglied der IG Metall, gleich mehrere Gründe. „Die Umsatzrenditen der Metall- und Elektroindustrie erreichten im letzten Jahr den höchsten Stand seit 2008. Die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre sind darüber hinaus um elf Prozent gestiegen“, sagte Irene Schulz. „Und deshalb bleiben wir dabei: 6 % habt ihr buchstäblich verdient – ihr leistet jeden Tag Qualitätsarbeit und die gibt es nicht für lau! 6 % sind finanzierbar, volkswirtschaftlich sinnvoll und gerecht!“

Ohnehin glauben an die Mär der Arbeitgeber, Lohnerhöhungen schadeten der Wirtschaft, nicht einmal mehr konservative Wirtschaftswaisen und Wirtschaftswissenschaftler. „Sie alle empfehlen nun höhere Löhne in Deutschland, um die Nachfrage und damit die Wirtschaft am Laufen zu halten.“

Betriebsbedingte Kündigungen bei Ledvance und Siemens wird die IG Metall nicht akzeptieren

Mit Plakaten und Transparenten waren auch viele Simensianer und Siemensianerinnen sowie und Beschäftigte von Ledvance zur Kundgebung gekommen. Sie setzten ein starkes Zeichen Richtung Siemensvorstand Joe Kaeser und dem chinesischen Hausherrn bei Ledvance. „Wir fordern, dass Strukturwandel und Marktveränderungen mit und nicht gegen die Beschäftigten gestaltet werden“, erklärte Irene Schulz. Das Vorgehen der beiden Unternehmen entspricht in keinster Weise sozialmarktwirtschaftlichem Handeln. „Betriebsbedingte Kündigungen bei Siemens und die Schließung von innovativen und hochmodernen Traditionsstandorten wie das Dynamowerk und Ledvance werden wir nicht akzeptieren“, sagte Irene Schulz.

Von: ka

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