Fünfter Warnstreiktag in Berlin

Arbeitszeitmauer zwischen Ost und West muss weg!

12.01.2018 | Die Mauer ist längst weg, doch die Arbeitszeitmauer zwischen Ost- und Westdeutschland steht nach wie vor. Das ist ein Skandal. Für die Angleichung der Ost- an die Westlöhne sowie die übrigen Tarifforderungen der IG Metall haben am Freitag 350 Metaller und Metallerinnen demonstriert.

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Am fünften Warnstreiktag in Berlin waren die Trommler und Trommlerinnen zuhause oder in ihren Betrieben geblieben. Dafür hatten viele Beschäftigte Wecker dabei. „Wir haben den Arbeitgebern heute den Wecker gestellt, damit sie aufwachen und endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen“, sagte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Die Arbeitgeber hatten in der gestrigen Verhandlungsrunde ihr Angebot geringfügig aufgestockt. „Das ist aber bei weitem nicht ausreichend, deshalb werden wir die Warnstreiks in den kommenden zwei Wochen intensivieren.

Besonders die ungerechte Mehrarbeit im Osten macht vielen Beschäftigten zu schaffen. „Nicht einmal einen Steinwurf von der ehemaligen Grenze zum Westen müssen Beschäftigte 38 Stunden und damit drei Stunden mehr arbeiten. Das ist fast 30 Jahre nach dem Mauerfall ein Skandal“, sagte Uwe Lösche, Betriebsratsvorsitzender von GE in Pankow. „Die Arbeitszeitmauer muss endlich weg“, sagte er unter lautem Beifall der Metaller und Metallerinnen.

Gerade für Familien, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen oder die Schicht arbeiten, würden drei Arbeitsstunden weniger pro Woche ihr Leben deutlich verbessern. Dafür kämpfen sie im Osten genauso wie für die Möglichkeit, die Arbeitszeit in einem begrenzten Zeitraum anpassen, später aber auch wieder in Vollzeit einsteigen zu können. „Es ist einfach notwendig, dass Schichtarbeiter und Schichtarbeiterinnen und genauso Kindererziehende und Pflegende ihre Arbeitszeiten anpassen können. Dafür kämpfen wir“, betonte Iris Ziesche, Betriebsratsvorsitzende bei Stadler.  

Von: ka

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