Tarifrunde "Wir für mehr"

200 Metallerinnen und Metaller bei der Kundgebung zur ersten Verhandlung

20.01.2015 | 200 Metallerinnen und Metaller unterstützten laut und kreativ am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr die Verhandlungsdelegation auf dem Weg zur ersten Verhandlung in der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie vor dem Haus des Arbeitgeberverbandes in Berlin-Charlottenburg.

Foto: Christan von Polentz/transitfoto.de

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Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütungen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Metall- und Elektroindustrie in der Tarifrunde 2015. Gefordert wird auch, dass die Menschen über die Arbeit, berufliche Chancen und den Ausstieg aus dem Erwerbsleben mitentscheiden können.

"Wir wollen eine schnelle Entscheidung", betonte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. "Wenn die Arbeitgeber uns nicht entgegen kommen,werden wir Ihnen unsere Forderungen vor den Werktoren erneut präsentieren."

Olaf Bolduan, Betriebsratsvorsitzender im Siemens Dynamowerk und Mitglied im Aufsichtsrat bei Siemens, betonte, dass die Forderung nach einer tariflich geregelten Bildungsteilzeit ernst zu nehmen sei. "Die Arbeitgeber fordern Leistung von uns. Wir sind gefordert, uns zu qualifizieren. Daher brauchen wir die Bildungsteilzeit. Das ist eine klare Ansage an die Herren in diesem Haus: Ohne Bildungsteilzeit werden sie es mit uns schwer haben."

Schon im Vorfeld wird klar, dass die Arbeitgeber vor allem die geforderte Bildungsteilzeit ablehnen. „Die aktuellen Aufwendungen für Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie liegen bundesweit bei nicht einmal bei einem halben Prozent des Umsatzes der Branche“, sagte Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin. „Wer über Fachkräftemangel klagt, sollte seins dazu tun.“

Auch die Höhe der Entgeltforderung wird öffentlich angegriffen. „Tatsächlich ist unser Forderungspaket absolut angemessen und für die Firmen bezahlbar. Bei der Entgeltforderung stützen wir uns auf die ökonomischen Basisdaten und die geben uns Recht“, erläuterte Klaus Abel.

„Die Wirtschaftsexperten erwarten ein stabiles Wachstum und die Betriebe machen im Durchschnitt gute bis sehr gute Gewinne. Allein die börsennotierten Unternehmen steigerten ihren Gewinn bis September um neun Prozent auf fast 83 Milliarden Euro. Besonders die Autohersteller legten kräftigt zu,“ so Abel weiter.

Aus den Betrieben war breite Unterstützung bei der Kundgebung. Es sprachen unter anderem Patrick Hesse, Mercedes-Werk Marienfelde, Philipp Leser, Jugendvertreter im Siemens Schaltwerk, Doğan Börühan, Betriebsratsvorsitzender bei Visteon und Dirk Wüstenberg, Betriebsratsvorsitzender bei Otis ES. 

<link http: www.inforadio.de programm schema sendungen wirtschaft_aktuell _blank external-link-new-window externen link in neuem>Beitrag Inforadio, 20. Januar 2015, 10.35 Uhr:

Von: aw

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