24.08.2022 | Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Krieg Russlands gegen die Ukraine stellt viele Prinzipien auf den Kopf, dazu gehören die Energieversorgung und die Mobilität. Was der Jugendbewegung „Fridays for Future“ nur zum Teil gelungen ist, ist nun die Schlagzeile jeder Meldung: „Energieunabhängigkeit und Klimarettung!“ Drei Monate haben fast 40 Millionen Menschen erprobt, wie man mit einem 9-Euro-Ticket mit dem ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Deutschland unterwegs sein kann.
Es gab gute Erfahrungen, wenn man ohne Stau gut vorankam, aber auch schlechte, weil das System schnell überlastet war. Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner, Studierende und Geringverdiener konnten sich endlich mal wieder Ausflüge leisten.
Wie es nun weitergeht, geht uns alle an
Als Arbeitskreis Internationalismus hatten wir im Herbst 2021 mit Kollegen/-innen aus Berliner Betrieben in einem Workshop über die Mobilität der Zukunft diskutiert. Wir fragten uns: „Wie können wir den Prozess vom PKW zum ÖPNV als Gewerkschafter beschleunigen?“ In Berlin ist das wohl kein Problem, denn hier ist der ÖPNV zwar nicht perfekt, aber gut ausgebaut! Außerdem schafft der ÖPNV auch gute Arbeitsplätze, beispielsweise bei Stadler Rail, Siemens Mobility und Thales.
„Wie nun weiter mit dem 9-Euro-Ticket?“, fragen sich nicht nur die Politikerinnen und Politiker. Es muss unbedingt ein kostengünstiges Anschluss- Ticket geben, das ist nicht nur aus klimapolitischen Gründen erforderlich, sondern auch aus sozialpolitischen Gründen. Auch muss der Ausbau des ÖPNV in Berlin-Brandenburg, vor allen Dingen für die Berufspendler, beschleunigt werden. Ein 100 Mrd.-Programm wäre hier ein Zukunftsprogramm. Weniger PKW-Verkehr würde das Klima schonen, Lärm und Staub in der Stadt reduzieren und die Lebensqualität verbessern.
Lasst uns als IG Metall dafür kämpfen, Lebensqualität anders zu erfahren, um unseren Nachkommen eine noch intakte Welt zu hinterlassen.
Klaus Murawski
Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall Berlin