Atos AIT2

Atos AIT2: Kundgebung Freitag 26.5., 9.45 Uhr, Berlin-Biesdorf, Cecilienstraße 92 - 13 Jahre Leiharbeit bei der Polizei sind genug

29.05.2017 | Festangestellte und Leihbeschäftigte scannen für den Berliner Senat Knöllchen bei der Polizei. Das machen sie seit 13 Jahren, in den gleichen Räumen – aber zu ungleichen Konditionen. Das reicht. Die Beschäftigten fordern, dass Atos die Leiharbeitenden endlich festanstellt und sie nicht an ein Subunternehmen auslagert. Dafür demonstrieren sie am Freitag um 9.45 Uhr vor der Polizei in der Cecilienstraße.

Bislang hat die Stadt Berlin das Scannen der Knöllchen regelmäßig ausgeschrieben. Seit 2003 hat diese Ausschreibungen erst Siemens und dann Atos  immer für  sich entschieden. Die sieben Festangestellten und 14 Leihbeschäftigten arbeiten seitdem bei der Polizei in der Cecilienstraße. Zum Jahresende war vorgesehen, dass das IT Dienstleistungszentrum des Landes Berlin (ITDZ) die Beschäftigten von Atos AIT übernimmt, um diese Arbeit unter eigener Regie fortzuführen. Daraus wird wohl nichts.

Eine Rolle für den Rückzug der Stadt Berlin spielen womöglich die 14 Leihbeschäftigten. Scheinbar weiß die Stadt Berlin bis heute nicht, wie sie mit ihren Leihbeschäftigen angesichts dem zum 1. April 2017 in Kraft getretenen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) umgehen soll. Der bislang wenig kommunizierte Rückzug führt dazu, dass die Beschäftigten im Ungewissen sind. Das ist besonders bitter für die Leihbeschäftigten. Denn die Geschäftsleitung von Atos AIT hatte verkündet, die Betriebsvereinbarung, nach der Leihbeschäftigte Equal Pay erhielten, nicht mehr erfüllen zu wollen, da sie zu teuer sei. Ohnehin würden die Beschäftigten zum Jahresende ja übernommen werden. Dazu ist es aber nicht gekommen.

Jetzt plant das Unternehmen offenbar den Auftrag und die Beschäftigten an Randstad Outsourcing zu überlassen, um seine Gewinne zu steigern. Die Beschäftigten erhalten bisher keine Informationen, was dann mit ihnen passieren soll. Klar ist nur, dass die Leiharbeiter dann endgültig kein Equal Pay mehr erhalten, und den Festangestellten betriebsbedingte Kündigungen drohen. Dabei soll die Aufgabe genauso wie jetzt weiter ausgeführt werden.

Beschäftigte und Betriebsrat sind darüber frustriert, dass aus der Festanstellung für Leihbeschäftigte und Festangestellte beim ITDZ nichts wird und dass Atos alles versucht, um das neue AÜG zu umgehen. Mit dem Lohndumping und der Verlagerung an Subunternehmen muss Schluss sein. „Die Leiharbeiter verrichten die gleiche Arbeit in den gleichen Räumen und das inzwischen zu schlechteren Konditionen. Wir fordern deshalb, dass alle Leiharbeitnehmer festangestellt werden und das Personalkarussell zulasten der Beschäftigten endlich gestoppt wird“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Carola Kühn.

Die Betriebsrätin sieht wie die IG Metall auch das Land Berlin in der Verantwortung, erklärt Klaus Abel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin: „Da das Land Berlin den Auftrag vergibt, sehen die Beschäftigten auch das Land in der Pflicht, hier für Klarheit zu sorgen und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sicherzustellen.“

 

Infos: Start ist am 26.5., 9.45 Uhr in der Cecilienstraße 92 in Berlin-Biesdorf vor der Polizeidirektion. Die Demonstration führt den Blumberger Damm entlang zum IGA- Gelände. Dort findet um 10.15 Uhr eine Kundgebung statt.

Für Rückfragen: Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin, Tel.: 0171 2894914

Von: sst

Unsere Social Media Kanäle