Gute Partner für Deine Ausbildung

Begrüßungsrunden - Auszubildende starten durch

21.08.2020 | Das neue Ausbildungsjahr beginnt in diesen Tagen. Für Auszubildende ist es ein großer Schritt. Gut, wenn sie in ihrem Betrieb Ansprechpartner*innen finden, wie zum Beispiel in der BMW Niederlassung Berlin oder im Siemens-Gasturbinenwerk.

Jedes Jahr veranstaltet die Berliner IG Metall ein Startercamp. Eigentlich. Das diesjährige fiel der Pandemie zum Opfer - wie so vieles. Das Bild zeigt Teilnehmer*innen aus dem vergangenen Jahr. Foto (c) Christian von Polentz / transitfoto.de

Oliver Massling, Betriebsratsvorsitzender bei der Berliner BMW Niederlassung - Foto privat

Amelie Kappel, BMW Niederlassung - Foto privat

Patrick Fuhrmann, JAV-Vorsitzender im Siemens-Gasturbinenwerk

„Wer keinen unbefristeten Arbeitsvertrag vorweisen kann, bekommt bei vielen Banken keine Kreditkarte und hat auch für einen Mietvertrag schlechte Karten“, sagt Amelie Kappel von der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) in der BMW Niederlassung. Sie ist inzwischen im dritten Ausbildungsjahr und hat das Ausbildungsende im Blick. Zwar übernimmt BMW seine Auszubildenden, aber unbefristete Verträge erhält kein Azubi. Die wollen und benötigen bereits vor dem Ende ihrer Ausbildung eine Perspektive – sonst sind sie weg. „Das ist sehr schade, weil wir hervorragend ausgebildet werden und nach drei Jahren die Abläufe in den Niederlassungen sehr gut kennen“, erklärt sie.

Hier plädiert sie wie der Betriebsratsvorsitzende Oliver Massling für ein Umdenken bei BMW. „Wir verlieren unsere besten Auszubildenden, weil BMW nicht sieht, dass junge Menschen ohne Ausblick sich anderswo umschauen“, kritisiert Oliver Massling. Wer einen Auszubildenden von BMW übernehmen kann, trifft es in der Regel gut. Denn die Ausbildung und die Betreuung seien top, erzählen Massling und Kappel.

Begrüßungsrunde

Wer in der BMW Niederlassung Berlin-Charlottenburg mit seinen beiden Filialen Weißensee und Marzahn eine Ausbildung beginnt, erfährt zu Beginn nicht nur vom Ausbildungskoordinator das Einmaleins bei BMW. „Auch der Betriebsrat stellt sich und seine Arbeit vor, genauso die JAV, deren Mitglieder für die Auszubildenden immer ein offenes Ohr haben“, sagt Massling. Von der IG Metall Berlin kommt Jugendsekretär Simon Sternheimer vorbei und erzählt den jungen Menschen über seine Arbeit, was die IG Metall macht, wie sie die Interessen der Beschäftigten vertritt und was sie für ihre Mitglieder leistet. „Die Begrüßungsrunden in der BMW-Niederlassung sind für Auszubildende eine ganz wichtige Erfahrung, weil sie Ansprechpartner*innen kennenlernen, die ihnen bei Fragen und Problemen helfen können“, sagt Simon Sternheimer.

Ausbildungsfahrt und Startercamp der IG Metall

26 Auszubildende fangen in diesem Jahr bei BMW an. Zur Begrüßungsrunde gehört auch eine Fahrt mit Autos der Niederlassung in die zwei Filialen. „Vor drei Jahren haben wir eine fünftägige Ausbildungsfahrt organisiert, die fällt wegen der Pandemie leider aus“, sagt Amelie Kappel. Als sie anfing, hat sie auch das Startercamp der IG Metall in der Bildungsstätte Pichelssee besucht, das in diesem Jahr wegen Corona ausfällt. Im Startercamp hat sie nicht nur Freundschaften geschlossen, sondern auch essenzielle Informationen über Ausbildung und die Bedeutung gewerkschaftlichem Engagement erfahren.

Welche Themen den jungen Menschen auf den Nägeln brennen, weiß sie genau. Eine Wohnung oder eine WG zu finden, ist für die meisten ein großes Thema. Genauso die Frage, wie sie pünktlich zur Arbeit kommen kann vor dem Hintergrund der S-Bahn-Misere in Berlin.

Betriebetag im Siemens-Gasturbinenwerk

Auch im Gasturbinenwerk beginnen die Neuen ihre Ausbildung mit einem Betriebetag, in dem sich alle Ausbildungsbeauftragten, einige Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie das JAV-Team vorstellen. „Wir sind im ähnlichen Alter, können uns noch sehr gut an unseren Berufsstart erinnern. Damit sind wir natürlich die besten Ansprechpartner für alle Auszubildenden“, sagt Patrick Fuhrmann, seit fast zwei Jahren JAV-Vorsitzender.

Mit der JAV eine gute Ausbildung durchsetzen

Auf dem Betriebetag erläutert er den Neuen die Aufgabe von JAV und Betriebsrat und erzählt ihnen auch, warum er sich in der JAV engagiert. „Wir können wertvolle Erfahrungen weitergeben. Das macht mir Spaß“, sagt der 22-Jährige. Vor allem kann er auch Einfluss nehmen auf die Qualität der Ausbildung. „Durch die Ausgliederung des Gasturbinenwerks von der Siemens AG in Siemens-Energy, müssen wir die gesamte Ausbildung neu strukturieren und da ist es besser, wenn wir uns in diesen Prozess einbringen“, fügt er hinzu.

Auf dem Betriebetag auch immer dabei: Jugendsekretär Simon Sternheimer. Die Bedeutung der IG Metall kann er den neuen Siemens-Auszubildenden sehr gut an der jüngsten Siemens-Geschichte erklären. Inzwischen hat der Siemens-Vorstand Teile des Siemens-Schaltwerks und das komplette Gasturbinenwerk ausgegliedert und in die neue Gesellschaft Siemens-Energy überführt, die nun eine Aktiengesellschaft werden soll.

Besser gemeinsam

„Was aber passiert mit den Beschäftigten? Was mit der Ausbildung? Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat haben wir dafür gesorgt, dass diese Ausgliederung nicht zulasten der Beschäftigten geht. Genau dafür brauchen wir starke Gewerkschaften und Mitglieder, die sich gemeinsam engagieren“, sagt Sternheimer. Deshalb zeigt er Auszubildenden immer auch die Vorteile einer Mitgliedschaft in der IG Metall auf und ermutigt sie, sich als JAVi und als Metallerin oder Metaller zu engagieren.

 

Von: Michael Netzhammer

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