Gemeinsam durch die Krise

Bei Gillette läuft es rund

03.04.2020 | Während andere kurzarbeiten, läuft die Produktion bei Gillette auf Hochtouren. Schutzmasken, Hygienebestimmungen und Kantine – bei vielen Themen handeln Geschäftsführung und Betriebsrat zusammen.

Der Betriebsratsvorsitzende informiert Beschäftigte im September 2018.

Natürlich sorgen sich die Beschäftigten auch bei Gillette um ihre Gesundheit und das Wohl ihrer Familien. Statt wie in anderen Unternehmen in die Kurzarbeit zu müssen, verdienen die Beschäftigten ihr Entgelt und müssen deshalb keine Abstriche machen. Dass sie sich bei der Arbeit möglichst nicht anstecken, dafür haben sie bei Gillette zahlreiche Maßnahmen getroffen, haben rechtzeitig Desinfektionsspray, desinfizierende Seifen sowie genügend Mundschutzmasken gekauft.

„Wir gehören in Berlin sicherlich zu den Betrieben, die beim Hygieneschutz ganz weit vorne sind“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Lars Papenbrock. Die Geschäftsführung hat frühzeitig verschärfte Abstandsregelungen, eine regelmäßige Hand- und Flächendesinfektion und voneinander separierte Teams und Temperaturmessungen am Eingang eingeführt. „Denn eine stabile Grundversorgung gibt den Menschen Sicherheit in der Krise, und dafür sorgen wir mit einem engagierten Team im laufenden Betrieb“, sagt Stefan Brünner, Standortleiter der Procter & Gamble Berlin Manufacturing GmbH.

Gerade als Schulen und Kindergärten schlossen und Familien mit zwei arbeitenden Eltern in die Bredouille gerieten, zeigte sich das Unternehmen sehr kooperativ. „Da konnten dann Beschäftigte auch mal bezahlt freinehmen, bis sie eine gute Lösung gefunden hatten“, sagt Lars Papenbrock.

Über Bande gespielt haben Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall auch, als der Kantinenbetreiber aufgrund der unterschiedlichen Länderregelungen und der damit verbundenen Unsicherheiten den Kantinenbetrieb einstellen wollte. „Wir haben deshalb die Gesetzeslage schnell überprüft und konnten so die Befürchtungen des Kantinenbetreibers entkräften“, sagt Vanessa Krieg von der IG Metall Berlin. Geschäftsleitung und Betriebsrat wiederum haben signalisiert, wie wichtig der Kantinenbetrieb für die Beschäftigten sei. Und so können die rund 700 Beschäftigten bei Gillette auch weiterhin die Kantine unter Beachtung der neuen Bestimmungen nutzen.

„Wir freuen uns im Moment sehr über jeden Arbeitsplatz, der doppelt gefahrenfrei ist, wo also die Wirtschaft gut läuft, weil Zulieferbedingungen und Absatzlage stabil sind und wo zugleich in gesundheitlicher Hinsicht alle Vorsorge für die Beschäftigten getroffen wird. Das verlangt Vorausschau und stetige Umsicht“, sagte Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Je stabiler es jetzt gelingt, Produktion in Berlin aufrecht zu halten oder nach kurzer Intervention schnell wieder anlaufen zu lassen, umso günstiger ist dies für den Industriestandort Berlin“, fügt sie hinzu.

Denn dass sie bei Gillette arbeiten und gemeinsam nach Lösungen für die Beschäftigten suchen, sichert die Einkommen der Beschäftigten und das Berliner Werk gleichermaßen. Und die Agentur für Arbeit freut sich über jeden Betrieb, der ohne Kurzarbeitergeld auskommt. Der Bedarf nach Berliner Klingen ist indes so groß, dass sie bei Gillette aktuell Fachkräfte suchen.

Von: Michael Netzhammer

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