Irene Schulz besucht Berliner Gasturbinenwerk Siemens Energy:

„Berliner Energietechnik vom Feinsten für die emissionsfreie Energieproduktion von morgen“

17.03.2021 | Über 1.000 Gasturbinen für Kunden in 60 Ländern hat das Gasturbinenwerk Berlin produziert – das Potenzial, alleine diese Turbinengiganten im Service in den kommenden Jahren zu optimieren, ist immens, wirtschaftlich attraktiv und trägt kräftig zu einer emissionsärmeren Energiewirtschaft weltweit bei. Die Ingenieur*innen und Techniker*innen im Gasturbinenwerk können aber noch viel mehr: Mit der schrittweisen Einspeisung regenerativer Gase und der emissionsfreien Verbrennung von Wasserstoff bringen die hochspezialisierten Berliner Kraftwerksingenieure die Kraftwerke der Zukunft voran. „Es ist unglaublich kurzsichtig, auf dieses Knowhow verzichten und 750 Beschäftigte abbauen zu wollen. Das Management agiert ausschließlich auf kurzfristige Marge orientiert und ignoriert die glänzenden Zukunftschancen, die in der Technologie stecken“, sagte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, nach dem heutigen Betriebsrundgang.

Der Name ist unscheinbar, die Größe auch, aber der Output sensationell: Mit einer Länge von 13 Metern ist die SGT5-9000HL nicht länger als eine Hochseeyacht und mit gerade mal fünf Metern Breite ein Gigant, der im Hosentaschenformat daherkommt. Denn die SGT5-9000HL könnte mit ihrer Höchstleistung von 840 Megawatt im Gas und Dampfbetrieb fast ganz Berlin zuverlässig mit Strom versorgen: auf Knopfdruck, rund um die Uhr. „Die SGT5-9000HL ist die bisher größte und effizienteste Siemens-Gasturbine. Wir haben sie hier in der Huttenstraße gebaut. Sie spart jetzt im britischen Keadby pro Jahr rund 3,7 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu den Kohlekraftwerken, die vorher eingesetzt wurden und ist maßgeblich für die Dekarbonisierung“, sagt Günter Augustat, der Betriebsratsvorsitzende im Gasturbinenwerk von Siemens Energy beim Rundgang.

„Was die Kolleginnen und Kollegen hier an Ingenieursleistung auf die Beine stellen, ist unglaublich beeindruckend. Das ist deutsche, das ist Berliner Energietechnik vom Feinsten für die emissionsfreie Energieproduktion von morgen“, sagte Irene Schulz nach ihrem Betriebsrundgang am Mittwochvormittag in der Huttenstraße. „Diese Kraftwerkstechnik brauchen wir auch zusätzlich zu Wind und Sonne, um als Industriestandort die Transformation wuppen zu können. Ich bin überzeugt:  Ohne das Ingenieurs-Knowhow des Berliner Gasturbinenwerks wird die Energietransformation nur halb so gut.“

Auf dem heutigen Betriebsrundgang hat Günter Augustat gemeinsam mit weiteren IG Metall-Betriebsratsmitgliedern Irene Schulz und Jan Otto, dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Berlin, die Spitzentechnologie gezeigt, die die Ingenieurinnen, Techniker und Facharbeiter für das Neuanlagen- und Servicegeschäft hier entwickeln und fertigen. „Anspruchsvoll und zukunftsweisend ist der Weg der immer emissionsärmeren bis hin zur emissionsfreien Verbrennung durch Einsatz von Wasserstoff, mit der die Gasturbinen in den kommenden Jahren betrieben werden können“, sagt Irene Schulz. „Von hier kommen Produkte und Lösungen zur Dekarbonisierung auf der ganzen Welt, indem kontinuierlich die Maschinen verbessert werden. Damit haben Berlin und Siemens Energy einen Trumpf  in der Hand, den das Management jetzt nicht leichtfertig aufs Spiel setzen darf.“

Aber genau das haben die Konzernlenker mit ihrem Plan, im Gasturbinenwerk und Service 750 Beschäftigte abbauen zu wollen, vor. „Berlin hat mit seinen unzähligen Wissenschaftseinrichtungen, Startups und seiner hohen Dichte an Energieunternehmen ein in Europa einzigartiges wirtschaftliches Umfeld, um die Transformation der Energieproduktion hin zu einer emissionsneutralen Energietechnik entscheidend nach vorne zu bringen“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Dafür werden wir in den kommenden Monaten mit der Berliner Politik und Industrie sprechen und uns mit den IG Metall-Kolleginnen und Kollegen hier am Standort für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze stark machen. Als Grundlage dafür treffen wir auf eine sich aktuell sehr schnell und stark organisierende Belegschaft, die uns in die Lage versetzt, notfalls auch Arbeitskampfmaßnahmen zu greifen. “

„Wer hilft die Welt zu dekarbonisieren? Wir! Deshalb kämpfen wir hier für wertvolle Industriearbeitsplätze, insbesondere für die Industriearbeitsplätze der kommenden Generation“, ergänzt Günter Augustat. „Wenn das Knowhow und die Fertigungsinfrastruktur hier jetzt vernichtet werden, können entscheidende Beiträge für den Klimawandel nicht mehr hier realisiert werden. Wir wollen Zukunftsthemen wie emissionsarme und emissionsfreie Verbrennung mit regenerativen Gasen und Wasserstoff in der deutschen Hauptstadt weiter entwickeln. Von Berlin aus wollen wir entscheidende Beiträge zur Gaseinsparung und CO2-Reduktion für die Siemens-Kunden in aller Welt leisten.“

Für Rückfragen: Jan Otto, Tel.: 0160 533 10 75

Von: igm

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