Werkverträge

Beschäftigte bei Otis kämpfen gegen Werkverträge

22.12.2015 | Die Aktion sollte für Aufsehen sorgen und die Geschäftsführung zurück an den Verhandlungstisch bringen: Bei der bundesweiten Betriebsräteversammlung des Aufzugbauers Otis im Dezember in Göttingen stellte der Betriebsrat vier Schaufensterpuppen aufs Podium.

Auf den Schildern, die den Puppen um den Hals baumelten, stand der Betrieb, an den Otis Arbeit per Werkvertrag ausgegliedert hatte. »So wollten wir der Geschäftsführung zeigen, dass wir hier keine Werkverträgen wollen«, sagt Christof Loscher, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Otis.

Das ist gelungen. »Die Geschäftsführung hat uns zugesagt, dass sie alle Werkverträge überprüfen wird und im Januar mit uns über die Rückführung bereits bestehender Werkverträge verhandeln will«, sagt Christof Loscher. »Das stimmt uns vorsichtig optimistisch.«

Bei Otis arbeiten derzeit deutschlandweit rund 2300 Beschäftigte. Bereits seit Jahren, so der Betriebsrat, besetze das Unternehmen Stellen nicht nach. Stattdessen werden Tätigkeiten per Werkvertrag nach außen vergeben, neben der Montage ist seit Dezember etwa auch der Wareneingang vom Werk in Berlin betroffen. »Das kann so nicht bleiben«, sagt Christof Loscher. »Wir mussten etwas tun.«

„Uns Betriebsräten bei Otis reicht es!“, sagt Claudia König, Betriebsratsvorsitzende in der Otis Hauptverwaltung Berlin. „Wir fordern die Geschäftsführung auf, mit uns ein Konzept zur Rückführung von Werkverträgen auszuarbeiten. Unser Motto ist: intern ist besser und billiger. Das werden wir beweisen. In der Hauptverwaltung in Berlin beobachten wir, dass sich die schleichende Auslagerung von Dienstleistungen in den letzten fünf Jahren verdreifacht hat.“

 

Von: ka

Unsere Social Media Kanäle