Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Beschäftigte bei Procter&Gamble starten am frühen Morgen den 4. Warnstreiktag in Berlin

03.11.2022 | Die Kälte am frühen Morgen spürten die Beschäftigten bei Procter&Gamble kaum. Die Stimmung ist kämpferisch, denn immer noch fehlt ein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie. Um 5.15 Uhr sind mehr als 160 Kolleginnen und Kollegen in den eineinhalbstündigen Warnstreik gestartet. Weitere Warnstreiks in Betrieben in Berlin folgen.

Seit morgens um 5.15 Uhr im Warnstreik: Kolleginnen und Kollegen von Procter & Gamble am 3. November - Foto: IG Metall

Betriebsratsvorsitzender Lars Papenbrock redet beim Warnstreik bei Procter & Gamble - Foto: IG Metall

Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin redet vor Kolleginnen und Kollegen am 3. November - Foto: IG Metall

Warnstreik bei Procter & Gamble am 3. November - Foto: IG Metall

„Auch die Kolleginnen und Kollegen von Procter & Gamble sind aufgebracht über das fehlende verhandelbare Angebot der Arbeitgeber. Sie fordern lautstark die 8 Prozent. Deutlich ist ihre Bereitschaft, sich an weiteren Warnstreiks und Aktionen noch stärker zu beteiligen“, sagte Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin beim Warnstreik am frühen Morgen.

Regina Katerndahl begrüßte neben den Warnstreikenden auch die Vorgesetzten von Procter & Gamble, die den Warnstreik aus der Entfernung beobachteten und machte deutlich, dass das Streikrecht ein Grundrecht bei uns im Lande sei. „Kein Beschäftigter muss die Vorgesetzten um Erlaubnis fragen, wenn die IG Metall zum (Warn-) streik aufruft. Und kein Vorgesetzter kann die Teilnahme verbieten.“

Der Betriebsratsvorsitzende bei Procter & Gamble, Lars Papenbrock sagte in seiner Rede: „Die Forderung nach 8 Prozent ist berechtigt und wir werden unseren Beitrag dazu leisten, diese Forderung durchzusetzen.“

Traditionell kommt die Belegschaft von Procter & Gamble (ehemals Gillette) zum Warnstreik in Tarifrunden immer um diese frühe Zeit vors Tor, weil sich dort die Nacht- und die Frühschicht den Staffelstab übergeben.

„Die galoppierende Inflation reißt ein Loch in den Geldbeutel der Beschäftigten. Die Erwartungshaltung nach einem akzeptablem Angebot der Arbeitgeber ist daher auch bei den Kolleginnen und Kollegen bei Procter & Gamble hoch“, sagte Vanessa Krieg, Politische Sekretärin der IG Metall Berlin am Rande des Warnstreiks.

„Die Stimmung bei allen Warnstreiks ist sehr klar: Alle sind bereit, wenn es nötig wird, auch mehr Druck zu machen“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Wir werden als IG Metall gerade stündlich stärker und erleben die Kraft der Solidarität.  

 

Von: Andrea Weingart

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