Beschäftigtenbefragung 2017

Beschäftigte fordern Sicherheit, Perspektive, eine neue Arbeitsmarktpolitik

26.04.2017 | Sicherheit und gute Perspektiven in der digitalen Arbeitswelt, eine neue Arbeitsmarktpolitik, bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben und sichere Renten sind die wesentlichen Anliegen der Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang größte Beschäftigtenbefragung Deutschlands. Berlins Beschäftigte haben dabei einen Rekord aufgestellt.

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Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, auf der Pressekonferenz zur großen IG Metall-Befragung 2017:

Mehr als 681.241 Beschäftigte aus rund 7.000 Betrieben haben sich an der Befragung der IG Metall „Politik für alle – sicher, gerecht und selbstbestimmt“ von Mitte Januar bis Ende Februar 2017 beteiligt. Insgesamt haben sich bundesweit rund 170.000 Beschäftigte mehr als bei der Befragung im Jahr 2013 beteiligt. Knapp 40 Prozent der Befragten 2017 sind Nicht-Mitglieder.

Berliner Rekord bei Arbeitszeitumfrage
Mehr als 15.000 Berliner Beschäftigte haben sich an der Arbeitszeitumfrage der IG Metall beteiligt. Das sind 6.000 mehr als bei der ersten Umfrage im Jahr 2013. „Für dieses großartige Ergebnis möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die mitgemacht und die Bögen eingesammelt haben, sehr bedanken“, sagt Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Spannend dabei war auch, dass 30 Prozent der Fragebögen von Beschäftigten ausgefüllt wurden, die nicht der IG Metall angehören. „Das zeigt, wie wichtig das Thema in den Betrieben ist und es stärkt uns in der Diskussion mit den Arbeitgebern, die wir jetzt führen werden.“

„Für dieses großartige Ergebnis möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die mitgemacht und die Bögen eingesammelt haben, sehr bedanken“, sagt Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin.

Der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann warnte Politik und Arbeitgeber, die Umbrüche in der Arbeitsgesellschaft zum Abbau von Schutzrechten zu missbrauchen. Dies gelte gerade für das Arbeitszeitgesetz. „Über 96 Prozent der Befragten wollen auch in Zukunft ein Arbeitszeitgesetz, das der Arbeitszeit Grenzen setzt. Dazu gehört auch das Recht auf Abschalten durch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten.“

„Die gewaltige Beteiligung zeigt: Die Beschäftigten wollen mit ihren Wünschen, Sorgen und Forderungen gehört werden. Wer im September gewählt werden will, kommt an den Ergebnissen unserer Befragung nicht vorbei“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Dienstag in Berlin.

Kritisch bewertete Hofmann zudem die noch offenen Baustellen der großen Koalition: „Die Befragung ermahnt auch die Regierung, die noch nicht erledigten Hausaufgaben des Koalitionsvertrags umzusetzen. So fordern 90 Prozent der Beschäftigten ein gesetzliches Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit.“ Für 92 Prozent der Befragten steht das Thema Vereinbarkeit ganz oben auf der Agenda. Und 84 Prozent befürworten eine finanzielle Unterstützung bei der Reduzierung der Arbeitszeit zur Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.

Von: aw+mn

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