Nokia 2014 hält an Abbaubeschluss fest

Beschäftigte unterstützen Forderungen von Betriebsrat und IG Metall

08.10.2014 | Berlin - In einer ersten Informationsrunde teilte Nokia am 7. Oktober der GBR-Verhandlungsgruppe und der IG Metall einen Teil ihrer Motivationsgründe dafür mit, Mitarbeiter im Kern- und Zukunftsbereich ihres Bereiches Mobile Broadband (MBB) an den Standorten Berlin und Düsseldorf abbauen zu wollen.

Kundgebung am 16. Juni 2014 - Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Zu Beginn des Informationsgespräches hatten sich Beschäftigte von Nokia vor dem Raum versammelt, in dem das Gespräch stattfand und machten gegenüber den Arbeitgebervertretern ihre Unterstützung für die Betriebsräte und die IG Metall deutlich.

Zur Erinnerung: als Voraussetzung des schnellen Abschlusses von Ausgliederungsverhandlungen der Bereiche Optik (zu Coriant) und Business Software Systeme (zu Redknee) war für den Berliner Standort im Februar 2013 ein Standortsicherungsvertrag abgeschlossen worden, der die Entwicklung eines Standortkonzepts und den Ausbau genau dieses Bereichs vorsieht. Die Mitarbeiterzahl war durch diese Maßnahmen auf circa 270 Beschäftigte gesunken und zur zusätzlichen Absicherung der Mitarbeiter lässt der Tarifvertrag betriebsbedingte Kündigungen nur mit Zustimmung des Betriebsrats zu.

Die Firma versichert, den Standortsicherungstarifvertrag einhalten zu wollen. Gleichzeitig sagt ein Firmenvertreter: „Wir müssen das Ganze heute unter einem anderen Gesichtspunkt sehen, ein Kriterium ist die Größe des Standorts und die ist mit unter 500 Mitarbeitern unterkritisch.“

„Wir werden auf keinen Fall aufgeben“, sagt Astrid Diebitsch, Betriebsvorsitzend des Standorts. „Wir nehmen Nokia beim Wort und erwarten, dass die Zusicherungen des Tarifvertrages eingehalten werden und ein tragbares Standortkonzept entwickelt wird. Wir wollen kein zweites Bochum und erwarten, dass Nokia dies auch nicht will. In der IG Metall haben wir einen verlässlichen Partner, der uns beim Erhalt des Standortes unterstützt. Wir haben das Mandat unserer Kolleginnen und Kollegen uns für den Erhalt unserer Arbeitsplätze einzusetzen und viele überlegen jetzt in die IGMetall einzutreten, um ein Zeichen zu setzen.“

Am Gespräch teilgenommen hat Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. Er bedankte sich bei den Beschäftigten, dass sie mit ihrem Besuch am Gesprächsort ihre Unterstützung für die Forderungen von Betriebsrat und IG Metall deutlich gemacht haben. „Der Arbeitgeber ist in der Pflicht, den Berliner Standort zu entwickeln, alles andere ist ein Tarifvertragsbruch, den wir nicht hinnehmen“, bekräftige er.

Von: ka

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