18.09.2020 | Der Arbeitskreis Senioren besuchte mit 30 Mitgliedern die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Das KZ Ravensbrück war ein Konzentrationslager hauptsächlich für Frauen. Zwischen 1939 und 1945 waren etwa 132.000 Frauen und 20.000 Männer aus 40 Nationen und Volksgruppen inhaftiert. Sie mussten in der Schneiderei auf dem Gelände arbeiten oder wurden in der Rüstungsindustrie in Berlin eingesetzt (unter anderem bei Siemens).
Die Lebensbedingungen waren unmenschlich, man schätzt, dass 28.000 ums Leben gekommen sind, durch Krankheit oder ermordet. Die ehrenamtlichen Führer erklärten, wie das Lager mit den weiblichen Aufseherinnen organisiert war, welche Arbeiten die Insassen leisten mussten und wie die Frauen sich gegenseitig halfen.
Als sich die Front näherte, hatte die SS das Lager geräumt und die Insassen auf einen Todesmarsch getrieben. Nur Schwerkranke blieben zurück. Am 30. April 1945 wurde das Lager durch die Sowjetarmee befreit.
Wo die gegen Ende des Krieges überfüllten Baracken standen, ist Heute ein riesiges Schotterfeld. Die Wohnhäuser der Aufseherinnen sind renoviert worden und dienen zum Teil als Seminarräume.
Seit 1953 ist das ehemalige KZ eine Gedenkstätte, die 1991 erweitert wurde.
Am Schluss des Rundgangs gab es eine Gesprächsrunde mit Vera Dehle-Thälmann, eine der Sprecherinnen der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V.. Sie ist Enkelin von Ernst Thälmann, der in Buchenwald ermordet wurde.
Dass heutzutage wieder Nazis durch die Straßen ziehen, die diesem Verbrechersystem anhängen, ist einfach verabscheuungswürdig.