Treffen der Betriebsratsvorsitzenden

Betriebsräte in Berlin: Netzwerken in Präsenz - Los geht´s!

04.07.2022 | Am 4. Juli trafen sich rund 40 Betriebsratsvorsitzende aus Berliner Betrieben im IG Metall-Haus zu einem ersten direkten Austausch. Am Ende des Treffens war klar: Der Austausch soll regelmäßig fortgeführt werden. Der Wunsch von vielen war ein Treffen alle 2-3 Monate. Die ersten Themen für die nächsten Treffen wurden gesammelt.

Fotos: IG Metall

Künftig soll es einen Input aus den Betrieben und einen Hinweis auf neue Urteile aus dem Arbeitsrecht sowie Raum für einen intensiven Austausch untereinander geben. In Berlin gab es das Treffen der Betriebsratsvorsitzenden und ihrer Stellvertreter/-innen vor einigen Jahren regelmäßig jeden Monat. Vereinbart wurde beim ersten Treffen, dass alle Informationen der Treffen vertraulich behandelt werden sollen. Somit entsteht ein guter Raum für einen intensiven Austausch.

Claudia König, Betriebsratsvorsitzende von Otis HV berichtete, dass der Austausch vor einigen Jahren sehr gut war. „Das brauchen wir wieder. Durch die Vernetzung während der Treffen haben wir für unseren Betriebsrat beispielsweise Betriebsvereinbarungen aus anderen Betrieben einsehen können und gute Tipps erhalten.“

In der Runde waren auch viele neue Gesichter aus Betrieben der Software-, Entwickler-Welt. Spannend war der Austausch untereinander, da auch die großen Betriebe wie Siemens und Mercedes mit dabei waren. Themen wie Home-Office und mobiles Arbeiten beschäftigen alle Betriebe. Die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen berichteten, dass die ihre Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben größtenteils im Home-Office arbeiten wollen.

Direkt im Anschluss an das Treffen trafen sich einige Teilnehmende, um sich konkret zum Thema mobiles Arbeiten und Betriebsvereinbarungen dazu, auszutauschen.

„Dieses Netzwerk demonstriert eine der größten Stärken der IG Metall Berlin: Wir haben eine spannende Mischung aus Betrieben, die sich in mehreren Welten bewegen. Digitalisierung und Transformation sind in vielen Betrieben bereits angekommen. Was uns bisher gefehlt hat, ist das verbindende Element. Und genau das haben mir mit diesem Netzwerk jetzt erschaffen“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in Zukunft in großer Runde mit den unterschiedlichsten Betrieben gemeinsam konkrete Pläne zur Zukunft der Industrie, aber auch der IG Metall Berlin entwickeln. Die Zeiten erfordern, dass wir fokussiert und solidarisch nach vorne gehen.“

Mit dabei waren unter anderen auch Ismail Onat, Betriebsratsvorsitzender bei ASML und sein Stellvertreter Neels Wied. Mit Blick auf die betriebliche Situation sagte Neels Wied am Rande der Veranstaltung: „Themen wie mobiles Arbeiten sind in vielen Betrieben auf der Tagesordnung und müssen geregelt werden. Da liegt ein Austausch unter Betriebsräten auf Berliner Ebene unter dem Dach der IG Metall doch auf der Hand.“ Ismail Onat, der Vorsitzende des Betriebsrats und Mitglied der betrieblichen Tarifkommission ist, ergänzte: „Wenn wir als Unternehmen für Bewerber attraktiv bleiben wollen, wird es Zeit, dass wir auch tariflich deutlich nachziehen. Als IG Metall sind wir dazu in Verhandlungen mit ASML. Andere Belegschaften haben solche Prozesse bereits gestaltet und von deren Erfahrungen können wir sicher profitieren.“

Markus Gierloff, Betriebsratsvorsitzender bei Stadler brachte es auf den Punkt: „Gemeinsame Fragen – Gemeinsame Lösungen. Darum geht es beim Austausch.“

Betriebsversammlungen waren auch ein Thema. Viele sprachen sich dafür aus, dass Betriebsversammlungen in Präsenz das Miteinander erlebbarer machen. „Wir brauchen den direkten Austausch“, so Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. "Der Wert des Austausches im Netzwerk liegt im persönlichen Kontakt, dem inhaltlichen Austausch sowie der wechselseitigen Unterstützung bei betrieblichen Auseinandersetzungen."

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, berichtete über die Betriebsratswahlen, Vorbereitungen der Tarifrunde, die Aktivenkonferenz und das Beteiligungskonzept sowie den Fokusprozess der IG Metall Berlin. Auch die Ergebnisse von bisher 2.500 Gesprächen vor der Tarifrunde wurden präsentiert.

 

Von: aw

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