G-Elit

Bewegung zur Sicherung des G-Elit-Standorts nimmt Fahrt auf

08.04.2025 | Nachdem der Werkzeughersteller Gühring unerwartet die Schließung eines Werks seiner Berliner Tochter G-Elit angekündigt hatte, nimmt die Bewegung zur Sicherung des G-Elit-Standorts innerhalb der Belegschaft nun Fahrt auf.

Die Beschäftigten bei G-Elit machen deutlich: Lübarser bleibt! - Foto: IGM

Am 27. Februar 2025 hatte die Gühring-Gruppe mit Sitz in Albstadt, Baden-Württemberg, überraschend die Schließung eines Werks ihrer Berliner Tochter G-Elit angekündigt. Das Werk in der Lübarser Straße in Reinickendorf soll zum 31. Dezember 2025 geschlossen werden. Nun kommt allerdings Bewegung in den Betrieb. Die rund 280 Beschäftigte, die dort hochspezialisierte Hartmetallwerkzeuge herstellen, wollen sich nicht mit dem einfachen Ende ihres Werks abfinden.

IG Metall und Betriebsrat verhandeln Interessenausgleich

Deshalb sind Betriebsrat und IG Metall am 1. April gemeinsam in Interessenausgleichsverhandlungen mit dem Arbeitgeber eingetreten. Die Gespräche verlaufen bislang konstruktiv. Das Treffen wurde von einer gemeinsamen Frühstückspause der gesamten Belegschaft begleitet.

Obwohl der Prozess noch in der Informationsphase steckt, zeichnen sich bereits klare Linien ab. "Wir müssen die veränderte Marktsituation berücksichtigen", erklärt Andreas Buchwald, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin. "Gleichzeitig gilt es aufzuzeigen, mit welchen Produkten und Prozessen der Betrieb im Berliner Norden weiterhin wirtschaftlich geführt werden kann." Denn viele Hartmetall-Werkzeuge können nur in Berlin produziert werden und sind an keinem anderen Standort der Gühring-Gruppe herstellbar.

Die Arbeitnehmerseite wird in den kommenden Verhandlungen ein tragfähiges Zukunftskonzept einfordern. Dies war auch Thema der Betriebsversammlung am 7. April 2025, zu der auch das zentrale Management aus Baden-Württemberg angereist war. Dem Management wurden konkrete Produktgruppen präsentiert, mit denen Geld verdient wird – und dies ausschließlich "Made in Berlin".

Beschäftigte mit klarer Haltung: Lübarser bleibt!

Während und vor der Betriebsversammlung zeigten die Beschäftigten klare Haltung und Optimismus. Die Devise: Lübarser bleibt! Sie wissen, dass nur ein IG Metall-Organisationsgrad von 80% für alles, was auf die Belegschaft zukommt, angemessene Ergebnisse garantiert.

Die Verhandlungen gehen in dieser Woche weiter. Auch dann werden sich die Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht wieder zum gemeinsamen Frühstück versammeln und ihre Sicht lautstark kundtun. Das ist gelebte Demokratie im Betrieb.

Von: Annika Schwarze und Andreas Buchwald

Unsere Social Media Kanäle