Mehrwert mit Tarif

Bruker-Beschäftigte fordern Tarifvertrag

05.07.2019 | Die meisten der Beschäftigten der Bruker Nano GmbH kamen zur gestrigen Betriebsversammlung in Berlin-Adlershof mit rotem Button auf der Brust. Sie unterstrichen mit dem Slogan „Mehrwert mit Tarif“ ihre Forderung nach einem rechtsverbindlichen Tarifvertrag.

(c) IG Metall

Es sind Sommerferien. Und in den Ferien versenden Menschen Postkarten an Freunde und Bekannte. Die Geschäftsführung der Bruker Nano GmbH bekam gestern auch so eine Postkarte – von ihren Beschäftigten. Sie kam ohne Briefmarke. Robert Krömer, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, überreichte sie auf der Betriebsversammlung. Auf seiner Postkarte stand wenig über Wetter, Strand und wie schön der Urlaub doch sei, dafür sehr viel mehr darüber, was sich die Beschäftigten wünschen. „Wir wollen einen Tarifvertrag, der ein transparentes und gerechte Entgeltsystem für alle sicherstellt. Das hat auch etwas mit Wertschätzung der geleisteten Arbeit zu tun.“, sagte er.

Dafür bekam er jede Menge Beifall von den rund 80 – 90 Beschäftigten, die zur Betriebsversammlung gekommen waren. Warum die Beschäftigten einen Tarifvertrag haben wollen? „Es ist in den letzten Jahren eine Schieflage entstanden zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und den Anforderungen an die Beschäftigten einerseits und der Honorierung dieser Leistungen der Kolleginnen und Kollegen andererseits“, sagte Ingo Harms von der IG Metall Berlin. Diese Schieflage gelte es zu korrigieren – per Tarifvertrag. „Denn nur ein Tarifvertrag schafft rechtssichere Ansprüche, genau das fordern die Beschäftigten“, fügte der Gewerkschaftssekretär hinzu.

Bruker Nano GmbH und seine Geschichte
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in die Zeiten der Akademie der Wissenschaft der DDR zurück. Daraus entstand RÖNTEC, die 2005 vom US-amerikanischen Unternehmen Bruker übernommen und zur Bruker Nano GmbH wurde. „Bruker ist ein gutes Beispiel für zukunftsweisende Technologien im boomenden Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof“, sagt Ingo Harms, Gewerkschaftssekretär der IG Metall.

2011 konstituierte sich ein Betriebsrat und hat seitdem einige Betriebsvereinbarungen, zum Beispiel über Arbeitszeitkonten, mit der Geschäftsleitung vereinbart.

 

Von: ih

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