CARIAD Tarifbewegung

CARIDIANS erkämpfen starken Tarifabschluss

10.02.2023 | Die Warnstreiks haben Wirkung gezeigt: Nach zähen Verhandlungen erzielte die IG Metall einen lukrativen Tarifabschluss für die rund 6.400 Beschäftigten der VW-Softwaretochter CARIAD.

Die Kolleginnen und Kollegen, die an mehreren Standorten in Deutschland beschäftigt sind, erhalten eine Entgeltsteigerung von insgesamt 8,5 Prozent in drei Stufen, eine Sonderzahlung in Höhe von 750 Euro, sowie eine Inflationsausgleichsprämie im Höhe von 3.000 Euro.

Im Detail sieht der Fahrplan des Tarifabschlusses wie folgt aus: Bereits in diesem Februar wird die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro ausgezahlt. Im August 2023 wird das Entgelt zunächst um 3 Prozent angehoben, mit dem Jahreswechsel steigen die Löhne um weitere 3 Prozent. Im Februar 2024 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 750 Euro. Die dritte und letzte Stufe der Entgelterhöhung zündet schließlich im November 2024. Der Tarifvertrag besitzt eine Laufzeit von 24 Monaten und endet zum 31. Dezember 2024.

„Die hohe Beteiligung an den Warnstreiks haben letztendlich zum Durchbruch bei den Verhandlungen geführt.  Mit der Inflationsausgleichsprämie, die in vollem Umfang bereits im Februar 2023 ausbezahlt wird, können die CARIDIANS die hohen inflationsgetriebenen Belastungen teilweise ausgleichen“, sagte Thomas Weber, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin.

Eine wichtige Forderung der CARIDIANS bestand in einer an alle Beschäftigten zu zahlenden Erfolgsbeteiligung -  eine Forderung, die die Unternehmensseite bisher strikt ablehnte. Auch hier erreichte die Verhandlungskommission einen Teilerfolg und brachte das Unternehmen letztlich zu Einlenken. Die Tarifparteien verpflichteten sich, bis spätestens Ende 2025, über eine Erfolgsbeteiligung zu verhandeln.

„Die Erfolgsbeteiligung war für unsere Mitglieder und daher auch für unsere Seite in den Verhandlungen ein wichtiges Thema. Mit dem Ergebnis haben wir einen Einstieg in das Thema erreicht, was zu Beginn der Verhandlungen aufgrund der Haltung der Arbeitgeber überhaupt nicht absehbar war. Wir werden auch in Zukunft gegenüber dem Arbeitgeber für eine gute Umsetzung streiten“, betonte Britta Berlet, Betriebsratsvorsitzende von CARIAD Nordost und Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission.

Im Vorfeld des Tarifabschlusses hatten bundesweit rund 1.200 CARIDIANS mit einem konzertierten Warnstreik reichlich Druck auf die Unternehmensseite gemacht. Am Standort Berlin beteiligten sich allein 250 Kolleginnen und Kollegen und wurden dabei auch von Beschäftigten anderer Unternehmen wie beispielsweise von IAV unterstützt.

„Es war nicht nur der erste Warnstreik in der Geschichte von CARIAD, sondern auch der erste Streik für viele CARIDIANS. Deshalb bin ich froh und stolz, dass so viele Menschen sich mit unseren Forderungen in der Tarifrunde auch aktiv auf der Straße solidarisiert haben“, so Cindy Fasanya, Vertrauensfrau bei CARIAD und Mitglied der IG Metall-Tarifkommission.

Am 10. Februar stimmte die bundesweite Tarifkommission in Frankfurt einstimmig für die Annahme des Tarifergebnisses. „Auch wenn wir in den Verhandlungen Kompromisse eingehen mussten, ist das erste wirklich eigene Tarifergebnis der CARIAD in der Gesamtschau ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Ohne den Einsatz von Verhandlungs- und Tarifkommissionen und IG Metall-Mitgliedern wäre dies so nicht möglich gewesen“, sagte Vanessa Krieg, Politische Sekretärin der IG Metall Berlin. 

Von: pw

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