Akteure besichtigen neuralgischen Orte

Das IG Metall-Haus soll barrierefrei werden

20.07.2020 | Das IG Metall-Haus in Berlin zieht regelmäßig Architekturfans in seinen Bann. Für Menschen mit Behinderungen ist die Architektur jedoch auch Ärgernis, weil sie sich im Haus nicht selbstständig bewegen können. Das soll anders werden. Am Freitag, den 17. Juli haben alle wichtigen Akteure die neuralgischen Punkte inspiziert.

An der Begehung haben teilgenommen von links: Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Lars Eden von der IG MET, Burkhard Bildt, zuständiger Gewerkschaftssekretär für den Arbeitskreis Menschen mit Behinderungen, die Architekten Wolf Weber und Diana Hasler, davor AK-Sprecher Klaus Sommerfeld wie ganz vorne rechts sein Stellvertreter Alexander Senger.

„Ich bin sehr dankbar, dass wir endlich das IG Metall-Haus barrierefrei umgestalten wollen“, sagt Alexander Senger, stellvertretender Leiter des Arbeitskreises für Menschen mit Behinderung in der IG Metall Berlin nach der Begehung. Die Dringlichkeit der Umgestaltung hatte die Delegiertenversammlung am 19. November 2019 beschlossen. Die Erste Bevollmächtigte Birgit Dietze hat deshalb den IG Metall-Vorstand und den Chef der Haus-Vermietung IG MET kontaktiert.

Der hatte die Besichtigung am 17. Juli 2020 vorgeschlagen. Was umgestaltet werden muss, davon machten sich die Akteure heute selbst ein Bild. Insbesondere gehbehinderte Menschen können sich im Haus nur eingeschränkt selbstständig bewegen, denn moderne Rollstühle passen nicht in die Fahrstühle. „Dadurch können auf einen Rollstuhl angewiesen Besucherinnen und Besucher die IG Metall-Geschäftsstelle und behindertengerechte Toiletten nur eingeschränkt - über den Lastenaufzug - erreichen, den Alwin-Brandes-Saal gar nicht“, sagt die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin Birgit Dietze. Der Antrag der Delegiertenversammlung listet noch eine ganze Reihe weiterer Hindernisse auf, die beseitigt werden müssen.

Aufgrund der Barrieren und damit verbundenen Unannehmlichkeiten bleiben Mitglieder mit Behinderungen dem IG Metall-Haus fern, weiß Klaus Sommerfeld, Sprecher des Arbeitskreises Menschen mit Behinderung. „Das wollen wir ändern und deshalb freue ich mich über die jetzige Bereitschaft, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen“, erklärt er.  Dazu gehören auch Beschilderungshinweise, die so gestaltet sein müssen, dass auch Sehbehinderte im Haus Ansprechpartner oder Veranstaltungen einfach finden können. Für ihn hat die IG Metall auch eine Vorbildfunktion. Schließlich ist die IG Metall seit 2016 ein anerkannter Behindertenverband und will nun zeitnah versuchen, die damit verbundenen Verpflichtungen einzulösen.

Das ist bei einigen der angestrebten Verbesserungen im IG Metall-Haus ohne viel Aufwand zu lösen. „Bei anderen müssen Architekten und Fahrstuhlbauer kluge Lösungen entwickeln. Am Ende geht es um gemeinsame Lösungen, sagt Sommerfeld. „Dafür war der heutige Termin wichtig.“

 

Von: Michael Netzhammer

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