Siemens - Zweiter Workshop zur Schichtarbeit

Demographischer Wandel und Schichtarbeitsmodelle bei Siemens

03.10.2014 | Berlin - Aus dem gesamten Bundesgebiet diskutierten 23 Betriebsrätinnen und Betriebsräte über die Möglichkeiten, Schichtarbeitsmodelle mit und für eine im Durchschnitt älter werdende Belegschaft zu gestalten. Schichtarbeit ist stark belastend. Hinzu kommt, dass die zunehmenden Anforderungen bezüglich der Menge, des steigenden Tempos und höhere Qualitätsanforderungen die Betriebsräte vor neue Herausforderungen stellen.

Fotos: IG Metall

Teilautonome Arbeitsgruppen wurden einst als positive Arbeitsorganisation, die den einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr und abwechslungsreichere Aufgaben bieten und ihnen weitere Entscheidungen ermöglichen, positiv erlebt. Die zunehmende Konkurrenz um Aufträge, schnellere Produktion und höhere Produktivität wird zunehmend in diese Arbeitsgruppen verlagert.

Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die Schichtarbeit mit und für älter werdende Kolleginnen und Kollegen gestalten wollen „bohren ein dickes Brett“, für das Fachwissen, Geduld und Überzeugungskraft erforderlich ist. In dem Workshop wurden beispielhaft die Altersstrukturanalyse, Aspekte der Personalplanung sowie ein Erhebungsbogen für psychosoziale Belastungen präsentiert.

Geduld und Überzeugungskraft ist gegenüber den Betriebsleitungen erforderlich. Aber auch Kolleginnen und Kollegen, die jahrelang in wöchentlichen Schichtrhythmen arbeiten, haben sich an die Belastungen gewöhnt. In einem Betrieb arbeiten beispielsweise etliche Menschen in kurzen Schichtwechseln, d.h. alle zwei Tage und vorwärts rollierend wird gearbeitet. Dies entspricht den aktuellen Stand der arbeitswissenschaftlichen Erkenntnis, bildet aber auch bei Siemens noch eine Ausnahme.

„Dieser zweite Workshop zur Schichtarbeit hat wieder neue Impulse gesetzt“, resümiert Predag Savic, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des Siemens Dynamowerks Berlin. „Wir wollen uns die Instrumente für eine umfassende  Personalplanung aneignen und den bundesweiten Dialog fortsetzen“, dem schlossen sich auch die anderen Teilnehmenden an. „Wir werden im nächsten Jahr ein Seminar dazu anbieten“, so Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte und verantwortliche politische Sekretärin der IG Metall für die Berliner Siemensbetriebe.

Von: rk

Unsere Social Media Kanäle