Warnstreik im Olympiastadion:

Der Super Tuesday der Tarifbewegung 2021: 1.000 Berliner Metaller*innen im Autokorso zum Olympiastadion

23.03.2021 | Fast 30 Berliner Metallbetriebe im Warnstreik, etwa 500 Autos im Autokorso, diverse RednerInnen und die Kundgebung am Olympiastadion: Am heutigen Super Tuesday der Tarifbewegung haben die Berliner Metaller*innen auf den Straßen der Hauptstadt sehr deutlich gemacht, dass sie ihre gute Arbeit nur unter guten Bedingungen mit gutem Entgelt leisten werden – wer nicht ernsthaft verhandelt, wird die Konsequenzen spüren.

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Schluss mit Wegducken, Arbeitgeber: Verantwortung übernehmen und verhandeln - jetzt!

Seit Wochen verhandeln bundesweit die Tarifkommissionen der IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden. Während die Forderungen der IG Metall klar auf dem Tisch liegen, kommt von der anderen Seite wenig bis gar nichts. „Wer so abtaucht wie die Führungsebene der Arbeitgeber, versagt als Führungskraft“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Was keiner versteht und auch nicht verstehen kann: Die Beschäftigten haben sich im Corona-Jahr unter sehr schwierigen Bedingungen angestrengt, damit die Unternehmen gut durch die Krise kommen. Als Dank greifen die Arbeitgeber jetzt während der Tarifrunde grundlegende Errungenschaften der Gewerkschaften an. Was soll das?“

Dem ist die IG Metall Berlin heute mit einem Groß-Ereignis begegnet. Etwa 1.000 Berliner Metallerinnen und Metaller aus gut 25 Berliner Betrieben sind dem Aufruf der IG Metall Berlin gefolgt und mittags in den Warnstreik getreten, um mit 500 Autos per Autokorso auf die Tarifforderungen aufmerksam zu machen: Beschäftigung sichern, Zukunft gestalten und Einkommen stärken.Unzählige rote Fahnen wehten, die Autos waren geschmückt und hupten. Auch vom Alstom-Werk in Henningsdorf waren gut 50 Autos nach Berlin gekommen, um den Warnstzreik zu unterstützen.

Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge. Außerdem will die IG Metall im Bezirk ein tarifliches Angleichungsgeld durchsetzen, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voranzukommen. Wir wollen die Übernahme der Auszubildenden verbessern und die dual Studierenden in den Tarifvertrag einbeziehen.

„Es ist höchste Zeit für die Arbeitgeber, sich zu bewegen“, sagte Birgit Dietze, Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir warten immer noch auf ein ernstzunehmendes Angebot und einen vierten Verhandlungstermin mit den beiden Arbeitgeberverbänden in unserem Bezirk. Unsere Kolleginnen und Kollegen beweisen jeden Tag, dass sie auch in Corona-Zeiten alles am Laufen halten.“

„Der Arroganz des hiesigen Arbeitgeberverbandes haben wir mit dem Autokorso unser Zeichen der gemeinsamen Kraft der Berliner Betriebe entgegengesetzt. Wir fordern endlich klare Angebote für unsere Forderungen“, appellierte  Regina Katerndahl, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin an die Arbeitgeber.

Macht mit, macht Druck, beteiligt Euch: Regina Katerndahl, Zweite Bevollmächtigte, zum Stand der Verhandlungen

 

Von: Jörn Breiholz

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