AK Migration der IG Metall Berlin:

"Die IG Metall sollte hier auf politischer Ebene deutlich aktiver werden"

21.03.2018 | Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus plant und koordiniert in Zusammenarbeit mit dem Interkulturellen Rat die jährlichen UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland und fördert Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten. Wir nutzen hier die Gelegenheit, anlässlich der noch bis zum 25. März stattfindenden Internationalen Wochen gegen Rassismus einige Mitglieder des Arbeitskreises Migration in der IG Metall kurz vorzustellen. Heute: Gülhanim Arslan.

Gülhanim Arslan: Es sind nicht mehr die sprachlichen Hürden, es geht vielmehr darum, Chancengleichheit zu schaffen bei Beförderungen und der Besetzung von Stellen Foto: von Polentz

Gülhanim, erzähl uns doch bitte kurz was zu Dir.
Ich arbeite als Logistikmitarbeiterin bei der Eolané Syscom GmbH. Ich bin damals in den 70er Jahren als Gastarbeiterin aus der Türkei gekommen und bin seitdem auch IG Metall Mitglied.
 
Warum engagierst Du Dich im Migrationssauschuss?
Seit den 80er Jahren engagiere ich mich für den Migrationsausschuss, da vor allem damals die Migranten und Migrantinnen kaum über ihre Rechte Bescheid wussten oder sich auch oftmals nicht getraut haben diese einzufordern. Aber auch heute haben Migranten und Migrantinnen immer noch Schwierigkeiten; mit denen sie zu kämpfen haben. Es sind nicht mehr die sprachlichen Hürden, es geht vielmehr darum; Chancengleichheit zu schaffen bei Beförderungen und der Besetzung von Stellen. Für mich ist es wichtig; diese Menschen zu unterstützen und ihre Interessen bestmöglich zu vertreten.
 
Braucht es eine Woche gegen Rassismus?
Auf jeden Fall, schon heute musste ich mir wieder Aussagen wie von Seehofer anhören, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Mich macht es nicht nur traurig, da ich mich auch als nicht religiöser Mensch angesprochen fühle, sondern machen diese Diskussionen jahrelange Integrationsarbeit von vielen engagierten Menschen zunichte und führt zu Ausgrenzung von Minderheiten.
 
Warum ist es wichtig, dass die IG Metall sich daran beteiligt?
Als Gewerkschaft erwarte ich von der IG Metall, gegen Faschismus und Rassismus wichtige Aufklärarbeit zu leisten und Denkanstöße zu geben, um gegen den wieder raufkommenden Fremdenhass Widerstand zu leisten. Dabei sollte es nicht nur bei der Internationalen Woche gegen Rassismus bleiben. Die IG Metall sollte hier auf politischer Ebene deutlicher aktiv werden.

Von: cb

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