Terminhinweis vom 1. Juli 2025

Digitalwirtschaft: Tarifvertrag bei Rolls-Royce Solutions gefordert

01.07.2025 | Bei Rolls Royce Solutions in Berlin arbeiten rund 100 Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Entwickler/-innen an innovativen Systemen für erneuerbare Energie. Allerdings bisher mit einer 40-Stundenwoche und ohne Tarifbindung. Seit 2024 organisieren sich die Beschäftigten in der IG Metall und haben inzwischen ihre Tarifbewegung gestartet. Erster Warnstreik am 2. Juli von 11.00 bis 13.00 Uhr.

Aktion der Beschäftigten von Rolls Royce Solutions im Mai 2025 - Foto: IG Metall

Erster Warnstreik am Mittwoch, 2. Juli 2025, 11.00-13.00 Uhr, Wilhelminenhofstraße 76/77, 12459 Berlin

Nachdem die Tarifverhandlungen konstruktiv begonnen hatten, ging es in der dritten Tarifverhandlung zurück auf Start. „Die Kolleginnen und Kollegen bei Rolls-Royce Solutions fordern für ihre gute Arbeit faire und branchengerechte Arbeitsbedingungen“, erklärt Jan Brauburger, Gewerkschaftssekretär für die Digitalwirtschaft bei der IG Metall Berlin. „40 Stundenwoche, weniger Geld als branchenüblich und keine tarifvertraglichen Standards wie etwa die Umwandlungsmöglichkeit von Entgelt in freie Tage: das schafft große Unzufriedenheit bei den Beschäftigten.“

Die Kernforderungen der Belegschaft: Neben der Einführung eines transparenten und gerechten Entgeltsystem über den Rahmentarifvertrag IT-Dienstleistungen fordern die Beschäftigten bei Rolls-Royce Solutions:

  • die Einführung des Tariflichen Zusatzgeldes mit der Möglichkeit, die Sonderzahlung in bis zu 8 freie Tage umzuwandeln,
  • verbesserte Bedingungen für die Beantragung von Mobiler Arbeit,
  • Möglichkeiten der Mobilen Arbeit aus dem Ausland,
  • eine Standort- und Beschäftigungsgarantie bis Dezember 2029.

Nach einigen betrieblichen Aktionen ruft die IG Metall die Beschäftigten von Rolls-Royce Solutions am Mittwoch, 2. Juli von 11.00 bis 13.00 Uhr zum ersten Warnstreik auf in der Wilhelminenhofstraße 76/77, 12459 Berlin auf. Bereits im März untermauerte die Belegschaft durch eine Mehrheitspetition ihre Forderung nach einem Tarifvertrag, die im Rahmen einer Betriebsversammlung an das Management übergeben wurde.

„Es zeigt sich wieder: auch in hochprofitablen Branchen mit hochqualifizierten Beschäftigten stellen die Arbeitgeber sich quer, wenn es um faire und transparente Entgeltbedingungen geht. Dass wir zu einem ersten Warnstreik aufrufen, ist ein Signal an den Arbeitgeber: die Beschäftigten erwarten, dass es endlich zu einer Bewegung in den Tarifverhandlungen kommt. Ansonsten werden wir den Druck weiter erhöhen“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter IG Metall Berlin. „Und: Es lohnt sich, für seine Rechte einzustehen und sich gut zu organisieren. Starke Belegschaften holen gemeinsam mit der IG Metall mehr für sich raus, auch in der Digitalwirtschaft.“

Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0177 59 63 859, awdon't want spam(at)aweingart.de

Hintergrund:

Bei Rolls Royce Solutions in Berlin arbeiten rund 100 Beschäftigte, überwiegend Ingenieurinnen und Ingenieure. In dem ehemaligen Startup gelten bislang keine Tarifverträge. Der Betrieb ist ein Standort der Rolls-Royce Power Systems AG mit Sitz in Friedrichshafen. In Berlin findet die Entwicklung und der Vertrieb sowie vor Ort beim Kunden in die Inbetriebnahme von Systemen zur erneuerbaren Energieerzeugung und insbesondere Speicherung statt.

Von: Andrea Weingart

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