15.12.2022 | Der Saal des Hotel Estrel an der Sonnenallee war am 14. Dezember fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 800 Kolleginnen und Kollegen von ASML waren gekommen, um in der Betriebsversammlung die Eckpunkte zum Zwischenergebnis der Tarifverhandlungen zu erfahren. Nach dem Bericht von Philipp Singer, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin, brandete großer Beifall im Saal auf.
Am 9. Dezember gab es ein Zwischenergebnis für einen IG Metall-Entgelt-Tarifvertrag für die rund 1.450 Beschäftigten bei ASML, der mindestens so stark sein wird wie der Flächentarifvertrag. Es wird eine Inflationsausgleichsprämie geben und die 35-Stunden-Woche mit vollem Entgeltausgleich. Philipp Singer berichtete, dass noch einige Punkte verhandelt werden müssen. Er warf einen Blick auf die einzelnen Etappen auf dem Weg zum Tarifvertrag, vom Forderungsbeschluss über den Warnstreik bis zu den Tarifverhandlungen im Dezember. Das immer mehr Kolleginnen und Kollegen Mitglied der IG Metall werden, stärkt die Verhandlungskommission in den Tarifverhandlungen.
Noch im Dezember 2022 werden die Beschäftigten von ASML eine Inflationsprämie in Höhe von 2.000 Euro brutto gleich netto bekommen. Das bestätigte die Geschäftsführung in der Betriebsversammlung.
Hugo Philippe, Betriebsrat bei ASML, moderierte gekonnt die Versammlung. Ismail Onat, Betriebsratsvorsitzender, berichtete zu Beginn über alle Betriebsvereinbarungen und Themen des Jahres 2022. Neels Wied, Betriebsrat bei ASML, informierte die Kolleginnen und Kollegen über die Bedeutung von Stellenbeschreibungen. Aufgrund der Stellenbeschreibung erfolgt die Einstufung in das Entgeltsystem, das Teil des neuen TV sein wird.
Während der Betriebsversammlung informierten und warben junge Kollegen für die Teilnahme an der Wahl zur Jugend- und Auszubildendenvertretung am 5. Januar 2023. Insgesamt sind derzeit 60 junge Menschen in der Ausbildung bei ASML.
ASML bleibt weiter in Bewegung. Ein weiterer Beschäftigungsaufbau ist geplant und nachdem sich der Konzern für den Standort in Berlin entschieden hat, werden auch Umbaumaßnahmen notwendig. Die lebendige Diskussion am Ende mit Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall zeigte das hohe Interesse an allen Themen. Während der gesamten Betriebsversammlung wurden immer wieder Stimmungsbilder der Beschäftigten eingeholt.