Posthume Ehrung für Widerstandskämpferin

Ein Stolperstein für Charlotte Adel

29.08.2018 | Die Anwohnerinitiative Hufeisern gegen Rechts lädt zur Verlegung eines Stolpersteins für Charlotte Adel, die Widerstandskämpferin gegen das deutsche Nazi-Regime in Berlin – am 4. September 2018 um 15:00 Uhr vor der Backbergstrasse 23.

Charlotte Adel war Mitglied des Freidenkerverbandes und der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD), einer linken Abspaltung der SPD, die als Partei der Einheitsfront gegen den Faschismus eine wichtige Rolle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus spielte.

Sie wird am 1. Dezember 1934 im Verfahren gegen Max Köhler und Genossen unter dem Vorwurf der Vorbereitung zum Hochverrat zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt und kommt ins Frauengefängnis in die Barnimstraße. Das Kesseltreiben der Nazis gegen Charlotte hört auch nach der Haft nicht auf. Für sie ist politisch und privat alles zerstört. Charlotte Adel ist in der Folge oft arbeitslos und weiß nicht, wie sie das Nötigste zum Leben aufbringen soll. Sie hat Schulden.

Im Oktober 1937 spricht ihr die Deutsche Arbeitsfront „wegen ehrenrührigen Zuwiderhandelns gegen die Bestrebungen der Deutschen Arbeitsfront durch staatsfeindliche Betätigung“ die Befähigung ab, ein Amt in der Deutschen Arbeitsfront bekleiden zu können, für die Dauer von 10 Jahren. Damit ist ihr jede berufliche Tätigkeit genommen.

In ihrem Abschiedsbrief vom 14. Mai 1938 schreibt sie: „Sehr leicht fällt es mir nicht, Dich im Stich zu lassen. Aber es geht wirklich nicht mehr so weiter ... Nun lebt wohl. Lotte” Am 14. Mai 1938 nimmt sich Charlotte Adel das Leben.

Als Gastredner auf der Stolpersteinverlegung am Dienstag spricht der Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel. Den kulturellen Rahmen gestaltet Isabel Neuenfeldt. Gäste sind herzlich willkommen.       

 

Von: ka

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