Erschließungsarbeit

"Erschließung - Wie geht das?" Transfertagung in Berlin

18.12.2015 | "Wir diskutieren heute nicht mehr, ob die IG Metall eine Erschließungsgewerkschaft ist, sondern darüber, wie wir Erschließungsarbeit machen." Das stellte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall bei einer Konferenz in Berlin klar. Mehr als 170 IG Metallerinnen und Metaller hatten dort Erfahrungen aus der Erschließungsarbeit ausgetauscht.

Foto: IG Metall

Bei der Veranstaltung in Berlin debattierten sie über weitere Perspektiven einer beteiligungsorientierten Gewerkschaftsarbeit. Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall erklärte: "Mit der Tagung wollen wir an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre anknüpfen, Bilanz ziehen sowie Akteuren Raum zur Vernetzung und strategischen Diskussion geben."


Betriebliche Aktive aus so unterschiedlichen Bereichen wie dem Windkraftanlagenbau, Industriedienstleistern und Automobilzulieferern berichteten über ihre Erfahrungen mit Organizing-Kampagnen der IG Metall. In Arbeitsgruppen wurden konkrete Beispiele aus der Praxis vertieft: Wie können Beschäftigte in Betrieben ohne Betriebsrat ermutigt und unterstützt werden, ihre demokratischen Mitbestimmungsrechte wahrzunehmen? Was ist zu tun, wenn Arbeitgeber eine aggressive gewerkschaftsfeindliche Haltung an den Tag legen und womöglich gar professionelle "Union Busting"-Firmen engagieren? Wie können Organizing-Methoden helfen, sich auf den Wandel in der Beschäftigtenstruktur einzustellen und die IG Metall für Angestellte attraktiver zu machen? Was kann eine aktivierende und beteiligungsorientierte Betriebspolitik ausrichten, wenn Arbeitsplätze oder ganze Unternehmensstandorte bedroht sind? Und welche Rolle spielt dabei die strategische Recherche?

"Wir müssen unsere Basis erhalten und verstärken - das geht aber nicht, wenn wir so weitermachen wie bisher", betonte Roman Zitzelsberger, Leiter des IG Metall Bezirks Baden-Württemberg und verantwortlich für das dort angesiedelte „Gemeinsame Erschließungsprojekt“ (GEP). "Es geht darum, die guten Erfahrungen mitzunehmen - weg von der Stellvertreterpolitik, hin zur Beteiligungspolitik." Und der australisch Gewerkschaftsveteran und internationale renommierte Organizing-Experte Michael Crosby gab zu bedenken: "Die IG Metall ist die stärkste Gewerkschaft der Welt - doch sie braucht eine Vision: Wie will die IG Metall in 20 Jahren dastehen, wenn 40 Prozent der Jobs hier verschwunden sein werden? " Mit der Transfertagung ist ein erster Schritt gemacht, die neuen Herausforderungen anzugehen. „Die Weichen haben wir auf dem Gewerkschaftstag und mit den Bezirklichen Erschließungskonzepten gelegt. Wir sind auf einem guten Weg hin zu einer Beteiligungs- und Erschließungsgewerkschaft“, so Irene Schulz.

Eine Dokumentation mit Berichten und Interviews aus den verschiedenen Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen wird im Januar veröffentlicht

Mehr Informationen: <link http: www.igmetall-mehr-werden.de external-link-new-window external link in new>igmetall-mehr-werden.de

Von: ka

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