04.04.2025 | Am Freitag, 04. April 2025, hat die IG Metall Berlin die Beschäftigten von Renault in Tempelhof zu einem einstündigen Warnstreik aufgerufen. Mehr als 40 Beschäftigte setzten ein lautstarkes Signal in Richtung Arbeitgeber und zeigten, dass sie entschlossen für ihre Forderungen kämpfen.
Die Tarifrunde im Kfz-Handwerk geht mit voller Kraft weiter: Am vierten Warnstreiktag rief die IG Metall Berlin die Beschäftigten bei Renault in der Germaniastraße in Tempelhof zu einer einstündigen Arbeitsniederlegung auf. Mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen folgten dem Aufruf und setzten damit ein klares Zeichen in Richtung der Arbeitgeber. Es wurde unmissverständlich deutlich: Die Beschäftigten stehen geschlossen hinter ihren Forderungen nach einer Entgelterhöhung von 6,5 Prozent, einer Anhebung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro sowie einer Entlastungskomponente für die Beschäftigten.
Arbeitgeber haben Nullrunde im Visiser
Stefanie Haberkern, mitverhandelnde Tarifsekretärin aus der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen, war ebenfalls vor Ort und berichtete von den bisher erfolglosen Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeber hätten bislang eine Nullrunde im Visier. Sie rief daher die Beschäftigten auf, weiterhin an den Warnstreiks teilzunehmen, falls sich die Arbeitgeber auch in der nächsten Verhandlungsrunde nicht bewegen sollten.
Hendrik Hadasch, Betriebsratsvorsitzender bei Renault, lobte die hohe Beteiligung am Warnstreik: "Es ist ein positives Zeichen, dass sich so viele Kolleginnen und Kollegen für ihre Rechte stark machen und hinter der Forderung der IG Metall stehen."
Unternehmen erwirtschaften hohe Gewinne auf Kosten der Beschäftigten
Die Kfz-Branche steht wirtschaftlich stabil da. Besonders die gestiegene Zahl an Gebrauchtwagen, die verkauft werden, führt zu einer hohen Auslastung der Werkstätten. Der zunehmende Fachkräftemangel belastet die Beschäftigten im KFZ-Handwerk zusätzlich. Viele Beschäftigte arbeiten am Anschlag. Darum ist jetzt dringend Zeit für Entlastungen – sowohl im Geldbeutel als auch bei der Arbeitszeit. "Wir brauchen die 6,5 Prozent mehr Entgelt, weil das Unternehmen in den letzten Jahren auf Kosten der Beschäftigten hohe Gewinne erwirtschaftet hat, ohne uns daran zu beteiligen", bekräftigt Hendrik Hadasch.
Aktuell arbeiten rund 430.000 Menschen im Kfz-Handwerk, 91.000 davon profitieren direkt von einem Tarifvertrag der IG Metall. Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Erhöhung der Entgelte um 6,5 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro sowie eine Entlastungskomponente für besonders belastete Beschäftigte.