Tarifrunde: GE Power-Beschäftigte setzen Zeichen

Es geht um viel – es geht um den Flächentarifvertrag

17.02.2021 | Der Betriebsrat von GE Power hat spontan eine Fotoaktion zur Tarifrunde gestartet. Daraus ist ein Plakat geworden, auf dem sich GE-Kolleginnen und Kollegen für die Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde stark machen. Und eines ist klar: für drei Stunden mehr Arbeit, muss es auch mehr Geld geben.

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei GE Power Berlin Uwe Löschke. (c) privat

„Wenn der Verhandlungsführer Stefan Moschko von Tarif 2.0 spricht, bedeutet das einen Generalangriff auf den Flächentarifvertrag“, sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Uwe Löschke bei GE Power in Berlin. Er weiß, wovon er spricht, denn er sitzt auch in der Großen Tarifkommission im IG Metall Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachsen und darf Stefan Moschko zuhören, wenn der Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) vom Tarifvertrag 2.0 schwadroniert.

 

Stefan Moschko will die Pandemie nutzen und Flexibilisierungen durchsetzen, die alle zulasten der Beschäftigten gehen und den Arbeitgebern zum Vorteil gereichen. Er will Tarifverträge flexibilisieren, sprich auf betrieblicher Ebene ansiedeln, damit den Flächentarifvertrag aushöhlen und „jene Errungenschaft torpedieren, die auch Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ein wenig Wohlstand gebracht hat“, sagt Uwe Löschke. Über Transformation, Zukunftstarifverträge und Perspektiven hingegen will er nur im Diktum des Sparens sprechen. So wird das nichts.

Entsprechend steigt die Wut auch unter den Beschäftigten von GE Power. Deshalb haben sich viele an der digitalen Aktion des Betriebsrats beteiligt, um Gesicht zu zeigen für die Forderungen der IG Metall in dieser Tarifrunde. Eine liegt ihnen besonders am Herzen: GE Power gehört zum Tarifgebiet 2. Die Mauer und ehemalige Grenze verlief vor bald 32 Jahren keine 200 Meter vom jetzigen Standort der GE Power entfernt. „Und noch heute müssen wir drei Stunden mehr arbeiten als die Kolleginnen und Kollegen im Westen. Deshalb wird es für uns nur eine Vereinbarung geben, wenn es hier endlich eine gute Lösung gibt“, fügt Uwe Löschke hinzu.

Was die Beschäftigten ebenfalls nicht wollen: Dass gerade sie mit einer Nullrunde abgespeist werden sollen, die in der Pandemie schon 2020 auf Entgelterhöhungen verzichtet haben und von denen viele – weil sie in Kurzarbeit waren – sogar Lohneinbußen hinnehmen mussten. Das gilt nicht für die Beschäftigten bei GE Power. Sie haben jedoch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ihr Unternehmen am Laufen gehalten. Deshalb heißt es auch für sie: für gute Arbeit muss es gutes Geld geben, für drei Stunden mehr Arbeit pro Woche entsprechend mehr davon.

Von: Metadaten

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