Mit 8 Jahren war Fevzi Sikar kurz vor dem Putsch in der Türkei mit seiner Mutter und den  älteren Geschwistern nach Deutschland gekommen. Schon 1963 war sein Vater als einer der ersten Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. In den 1970er Jahren herrschten große politische Unruhen in der Türkei mit wechselnden Koalitionen und vielen Streiks. Es gab gewalttätige Demonstrationen von links- und rechtsextremen Gruppen. In diesem Bürgerkrieg kamen etwa 5000 Menschen ums Leben. 1980 gab es einen Militär-Putsch.

„Ich bin gerne in die IG Metall eingetreten, war aber eher ein ruhiges Mitglied. Als ausgebildeter Instandhalter war ich drei Jahre nach der Ausbildung in der Auspuffkrümmerfertigung. Hier habe ich die Gruppenarbeit in der Fertigung kennen gelernt.“ erzählt Fevzi. „Danach konnte ich bis 2006 in der Instandhaltung Maschinen reparieren. Ich hatte einen hohen Respekt vor den Betriebsräten und davor, vor Menschen zu reden. Eine Qualifikation bei der IG Metall in türkischer Sprache hat mich neugierig gemacht – und so wurde ich Vertrauensmann.“

Mehr über die gewerkschaftliche Arbeit, den gemeinsamen Kampf für die Zukunft des Daimler-Werks in Berlin, eine faire und gerechte Transformation ist hier zu hören:

State Of The Union #009 - Fevzi Sikar (podbean.com)