Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Beschäftigte bei Pierburg und Bosch Sicherheitssysteme am Freitagmorgen im Warnstreik

04.11.2022 | Am Freitagmorgen traten mehr als 180 Beschäftigte von Pierburg und Bosch Sicherheitssysteme in den Warnstreik. Trotz Regen und Kälte war die Stimmung bei den Kolleginnen und Kollegen aufgeheizt. „Wer die Preise kennt, fordert 8 Prozent“, war auch am Freitagmorgen in der Scheringstraße zu hören, wo sich beide Belegschaften zur Kundgebung trafen.

Warnstreik der Beschäftigten von Pierburg und Bosch Sicherheitssysteme am 4. November - Fotos: IG Metall

Andreas Buchwald, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin

Die hohe Bereitschaft, sich an Warnstreiks zu beteiligen, war an der Teilnahme an Warnstreiks in der ersten Welle zu erkennen. In der ersten Warnstreikwoche in Berlin waren inzwischen mehr als 3.520 Beschäftigte aus 26 Betrieben in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie im ein- oder mehrstündigen Warnstreik.

„Das Angebot ist ein Skandal. Wir haben alle den Laden in der Krise am Laufen gehalten. Wertschätzung sieht anders aus!“, rief Bernd Benninghaus, Betriebsratsvorsitzender bei Pierburg, an die Arbeitgeber gerichtet.

Bei Pierburg war in der Warnstreikzeit keine Kollegin und kein Kollege mehr im Werk. Das komplette Werk hat gestanden.

„Das war großartig: Die gesamte Belegschaft von Pierburg hat an dem Warnstreik teilgenommen“, sagte Andreas Buchwald, Politischer Sekretär der IG Metall Berlin. „Das zeigt die Kraft von gut organisierten Belegschaften wie bei Pierburg.“

Zum Warnstreik kamen trotz Regen und Kälte auch mehr Kolleginnen und Kollegen von Bosch Sicherheitssysteme als sonst. Bei Bosch Sicherheitssysteme gibt es zurzeit auf betrieblicher Ebene ein Friedesthema. Die Kolleginnen und Kollegen wollen unbedingt noch in diesem Jahr die 35-Stunden-Woche vereinbaren. Dafür gab es von den Warnstreikenden einen großen Applaus.

„Die Bereitschaft auf die Straße zu gehen und das Streikrecht zu nutzen, ist extrem hoch momentan. Wir haben in der ersten Warnstreikwoche erlebt, dass in vielen Betrieben deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen vors Werktor gekommen sind als erwartet“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. „Am Montag werden wir in Berlin Luft holen, um ab Dienstag zu zeigen, dass wir den Druck auch noch erhöhen können. Wir bleiben dabei: Wer die Preise kennt, fordert 8 Prozent!“  

Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg – davon 70.000 in Berlin – eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent.

 

Von: Andrea Weingart

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