Zukunftsvertrag ist nun in Kraft

Gillette – Made in Berlin

06.12.2018 | Seit November ist der Zukunftstarifvertrag bei Gillette in Kraft. Betriebsrat, IG Metall und Geschäftsführung haben im September 2018 eine für alle Seiten gute Einigung erzielt. Der ZTV22 sichert nicht nur die Zukunft der Berliner Beschäftigten bis 2022. Es gibt auch jede Menge Geld zurück.

Birgit Dietze, Verhandlungsführerin der IG Metall im September 2018: "Das Ergebnis ist ein fairer Vertrag und eine solide Beschäftigungsgrundlage bis mindestens Mitte 2022." (c) Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

„Made in Berlin“ hat bei Gillette wieder eine Zukunft. Gillette bekennt sich nicht nur mit dem im September geschlossenen Zukunftstarifvertrag zum Berliner Produktionsstandort, sondern betreibt mit „Made in Berlin“ in Videoclips auch Werbung für die eigene Marke. So viel Berlin war bei Gillette nach außen noch nie.

Danach hatte es im März nicht ausgesehen als die Geschäftsleitung die Beschäftigten mit der Nachricht schockierte, Teile der Produktion nach Polen auslagern zu wollen – trotz Standortsicherungstarifvertrag. Doch die Beschäftigten haben deutlich ihren Unmut bekundet mit zahlreichen Mitgliederversammlungen, einer Mittagspause mit Würstchen und Informationen sowie ihrer T-Shirt-Aktion, bei der Metaller und Metallerinnen mit dem Schriftzug „Zukunft Made in Berlin“ aufliefen.

Die Kraft der Beschäftigten im Rücken verhandelten Betriebsrat, IG Metall und Geschäftsführung über eine Lösung und fanden am Ende einen guten Kompromiss für alle. „Die Teilverlagerung konnten wir leider nicht verhindern. Kündigungsschutz und Rückzahlung sind aber wichtige Punkte der Vereinbarung. Wir erwarten jetzt eine ordnungsgemäße Tarifumsetzung und vor allem, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um strategisch auch über 2022 hinaus die Substanz der Berliner Arbeitsplätze zu sichern“, sagte die damalige Verhandlungsführerin und jetzige Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Birgit Dietze.

Unter anderem vereinbarten beide Seiten, dass Gillette den Entgeltabzug an seine Beschäftigten zurückbezahlt. Die hatten als Beitrag zum ersten Standortsicherungstarifvertrag von 2015 zugestimmt, dass Gillette vier Prozent ihres Entgeltes einbehalten darf. Diese Vereinbarung wird mit dem neuen Zukunftstarifvertrag hinfällig. Besser noch: Die Beschäftigten erhalten rückwirkend für 36 Monate ihre vier Prozent zurück. Zukunft gesichert, Kohle zurück – das Jahr 2018 hätte deutlich schlechter enden können.
 

 

Von: cb

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