Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie - Tarifkommission

Gute Unterstützung für den Pilotabschluss

23.11.2022 | Gute Stimmung herrschte auf der Sitzung der Tarifkommissionen für Berlin, Brandenburg und Sachsen in Schönefeld: Viele Aktive berichteten von positiven Reaktionen in den Betrieben auf den Pilotabschluss aus Baden-Württemberg. Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin Irene Schulz würdigte den riesigen Einsatz der Metallerinnen und Metaller in dieser schwierigen Tarifrunde: "Wir im Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachsen gehen stärker aus dieser Tarifrunde heraus, als wir hineingegangen sind."

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Tarifkommissionen Berlin-Brandenburg-Sachsen in Berlin am 23. November - Fotos: IG Metall

Bezirksleiterin Irene Schulz

Noch vor wenigen Wochen stand eine Nullrunde im Raum. Mit einer Absage an jegliche Lohnerhöhung waren die Arbeitgeber in die Tarifrunde gegangen. In den Verhandlungen wiesen sie beharrlich auf die schwierige wirtschaftliche Lage hin. Immer wieder führten sie die hohen Energiekosten, die Sorgen um eine Unterbrechung der Gasversorgung und die sich abzeichnende Rezession im kommenden Jahr hin. Dennoch ist es der IG Metall am vergangenen Freitag gelungen, einen Pilotabschluss mit zwei Lohnerhöhungen von insgesamt 8,5 Prozent und zwei steuerfreien Einmalzahlungen von 3000 Euro durchzusetzen. Dazu sagte Alexander Humplott von BMW Leipzig in der Tarifkommissions-Sitzung: „8,5 Prozent mehr, das ist ein tolles Ergebnis. Die Kolleginnen und Kollegen sind zufrieden. Danke an das Verhandlungsteam, dass Ihr das so geschafft habt.“

In der ausführlichen Diskussion sprachen die Aktiven viel Lob aus, gingen aber auch auf kritische Punkte ein. Bei der Laufzeit konnten die Arbeitgeber zwar von 30 Monaten auf 24 Monate heruntergehandelt werden. Dennoch hätten sich viele natürlich eine noch kürzere Dauer gewünscht. Kritische Nachfragen gibt es in den Betrieben auch zur nicht erfolgenden Erhöhung des Transformations-Geldes im kommenden Jahr.  Angesprochen wurde auch, dass die Einmalzahlungen für Teilzeitbeschäftigte und für Auszubildende geringer ausfallen.

Ganz klar aber überwog in der Tarifkommission die Freude darüber, dass in diesen schwierigen Zeiten eine solch starke Entlastung für die Beschäftigten vereinbart werden konnte. Einige berichteten auch von einer "Riesen-Erleichterung" bei den Kolleginnen und Kollegen über die beachtlichen Zugeständnisse der Arbeitgeber nach der langen Blockade bei den Verhandlungen. Am Donnerstag und Freitag stehen die Verhandlungen mit den Arbeitgebern in Sachsen und in Berlin-Brandenburg über die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württtemberg an. Nächste Woche werden sich dann noch einmal die Tarifkommissionen mit dem Resultat befassen. 

Auch die IG Metall im Bezirk Berlin, Brandenburg und Sachsen geht mit viel Rückenwind aus der Tarifrunde heraus. Das zeigt sich deutlich bei der Mitgliederentwicklung. Bezirksleiteirn Irene Schulz lobte ausdrücklich die Ansprache der Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht IG Metall-Mitglied sind beziehungsweise es bis vor kurzem nicht waren. "Diese Ansprache ist deutlich besser gelaufen als früher - dafür ein großes Kompliment und ein herzlicher Dank."

"Wir müssen uns jetzt die Zeit nehmen, um die nächste Tarifrunde vorzubereiten. Wir erleben gerade, dass die Auseinandersetzungen härter werden. Wir bestehen nur, wenn wir in den Betrieben kampfstark sind. Berlin hat gut performt. Aber wir sehen auch noch großen Handlungsbedarf. Rund 500 neue Mitglieder in den letzten drei Wochen unterstreichen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. So müssen wir weitermachen, damit wir stärker werden und mit voller Kraft in Verhandlungen gehen können", sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. 

Von: igm-bbs

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